Computer Associates ist im IBM Midrange-Markt keine unbekannte Größe: teils Wettbewerber und teils Business Partner der IBM, wurde das Unternehmen im deutschsprachigen Raum meist in einem Atemzug mit seinem Exklusiv-Distributor für seine Produkte COOL:Plex und COOL:2E, der AD Solutions AG, genannt. Beide Entwicklungstools wurden jetzt einem Re-Naming unterzogen und sind künftig als Advantage Plex und Advantage 2E erhältlich. Schon mit dem Announcement des eServer iSeries bekam der Midrange-Markt für CA eine neue Bedeutung: Die neue Welt braucht neue Tools, und seine Expertise in Sachen System- und Information Management hat das Unternehmen mit seinen plattformübergreifenden Lösungen schon längst unter Beweis gestellt. Als Computer Associates vor kurzem die aktuellsten Unternehmenszahlen vorstellte, nahm diese Zukunftsvision eine zentrale Stellung ein: „Wir möchten primär dafür sorgen, dass unsere Kunden mit CA-Lösungen den maximalen Nutzen aus ihren Technologieinitiativen ziehen können.“ Als Technologieinitiative kann man wohl auch den Wechsel von der klassischen AS/400-Landschaft zum eServer iSeries bezeichnen: Der bringt nämlich nicht nur eine bedienerfreundliche Oberfläche und ausgeprägte e-Chancen mit sich, sondern verändert auch die eingefahrenen Strukturen in Sachen Bedienung deutlich.
Skalierbar, hochverfügbar und sicher – das waren jahrelang die Argumente, die für eine AS/400 sprachen. Hinzu kam noch der quasi operatorlose Betrieb, der die Maschine in Sachen Total Cost of Ownership immer auf einen der attraktivsten Plätze hievte. Systemmanagement-Lösungen wie Computer Associates Unicenter brauchte man nicht, sie waren in einer dedizierten AS/400-Umgebung selbst nach Einschätzung von CA selbst „reiner Luxus“.
Twinax-Landschaften und Green-Screens sind aber auf dem Rückzug: Hinter dem Käfer unter den Servern verbirgt sich inzwischen fast immer auch ein Netzwerk, das gewartet und administriert werden will. Die iSeries selbst verlangt ihren Besitzern ein deutliches Mehr an Pflege ab, als noch ihr Vorgänger. Gute Chancen für CA, mit ihrer Systemmanagement-Lösung Unicenter zu punkten.
Advantage: iSeries
Bekannt ist CA im deutschsprachigen Midrange-Markt insbesondere durch COOL:2E, jetzt Advantage 2E, eine Entwicklungsumgebung für das Design von AS/400-Applikationen. Der modellbasierende Ansatz der Lösung, aus dem direkt Native Code (RPG und COBOL) generiert wird, ermöglicht Effizienz, weltweit arbeiten rund 45.000 Entwickler mit diesem Werkzeug. Advantage Plex (früher COOL:Plex) unterstützt das Erstellen objektorientierter Applikationen speziell für den unternehmensweiten und -kritischen Bereich. Dies betrifft insbesondere Anwendungen wie Steuerungs- und Dispositionssysteme, PPS, Informations- und Buchhaltungssysteme, die zentrale Aufgaben im Unternehmen erfüllen.
Als reiner iSeries Solution-Anbieter wäre CA dennoch falsch positioniert: Das Unternehmen hat seine Stärken insbesondere im Unix- und NT-basierten Netzwerkumfeld, bietet ein umfangreiches Set an plattformübergreifenden Lösungen und will seine Midrange-Marktposition jetzt auch auf das Netzwerk- und Systemmanagement-Umfeld und auf den Bereich ausdehnen, den CA mit Information Management betitelt: Data Warehouse, Business Intelligence, Knowledge Management, Tools für Modellierung und Tools für Configuration Management. Diese Themen waren im traditionellen AS/400-Markt nicht gerade brandheiß. Durch den Launch der iSeries eröffneten sich nun neue Wege – und neue Chancen.
Heilende Hände
Mit V5R1 wurde auch der Operations Navigator eingeführt, mehr als 80 Prozent der Funktionen sind künftig nicht mehr über die command line steuerbar. In IT-Umgebungen, in denen die iSeries oder AS/400 als Teil eines Server-Konglomerats installiert ist, macht es also durchaus Sinn, Aufgaben wie zum Beispiel die Userprofil-Verwaltung an den Netzwerkadministrator zu übertragen, der Steuerungsmodule wie Unicenter bedient und damit das gesamte Systemmanagement zentral steuert. Insbesondere vor dem Hintergrund der immer wichtigeren Effizienz der Prozesse wird sich kaum ein Unternehmen langfristig eine zweigleisige Administration leisten können, so bitter die neue „Machtverteilung“ für die traditionellen AS/400-Bediener auch sein mag.
CA macht mobil
Den Marktzugang hat AD Solutions mit den COOL-Produkten längst geebnet – seit kurzem aber ist die Kooperation mit dem Partner nicht mehr exklusiv. Von einer Wettbewerbssituation wollen die CA-Verantwortlichen dennoch nichts wissen: Die Zusammenarbeit sei sehr gut, die momentane Quasi-Exklusivität werde durch Business Partner-Verträge ersetzt, die man gerade entwickle.
Im Gegenteil: CA engagiere sich in zahlreichen Initiativen, um seine Position als Technologieunternehmen zu festigen, habe eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Mobildienst-Anbietern wie der Telekom und auch Hardwareanbietern wie NOKIA und Ericsson verabschiedet und biete Zusatzlösungen an, mit der klassische Applikationen auch in die mobile Welt getragen werden könnten. Auch auf diesen Gebieten werde man eng mit AD Solutions zusammenarbeiten.
Vor kurzem hat Computer Associates zudem eine Lösung angekündigt, mit der bestehende AS/400- und iSeries-Applikationen einfach auf das Web ausgeweitet werden können – auch das sei eine Option für den Partner.
CA Computer Associates GmbH
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