Das Anwendungsspektrum von Business-Software wurde in den vergangenen Jahren wesentlich erweitert: Zu den klassischen ERP-Bereichen Rechnungswesen, Warenwirtschaft und Fertigung kamen unternehmensübergreifende Themen wie die Kooperation mit Lieferketten, das Management der Kundenbeziehungen sowie e-Business und Collaborative Commerce hinzu. Grundvoraussetzung, um diese Konzepte umzusetzen, ist eine enge Integration mit den ERP-Kernanwendungen. Denn Schnittstellenlösungen können immer nur einen unvollständigen Zugriff auf das Basissystem bieten und erzeugen erheblichen Anpassungsaufwand. Der Ablauf bei Aufnahme und Verarbeitung der neuen Themen war jeweils ähnlich: Zunächst brachten Spezialanbieter die ersten Lösungen auf den Markt. Dabei mussten neben den Kinderkrankheiten neuer Software auch Schnittstellenprobleme mit dem Daten liefernden und weiter verarbeitenden ERP-System bewältigt werden. Ihren vollen Nutzen entfalteten die neuen Konzepte erst, nachdem sie in die Backend-ERP-Lösungen integriert wurden.
Leitvorstellung bei der Entwicklung der SoftM e-Business-Applikationen, die im Jahr 2000 auf den Markt kamen, war der Bedarf im Business-to-Business. Als wesentliche Verbesserung gegenüber den früheren Lösungen, die SoftM mit Partnersoftware realisiert hatte, wurde die neue Technologie vollständig in das ERP-System integriert, um so den vollen Funktionsumfang – z.B. in der Auftragserfassung – bieten zu können.
Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die schnelle Anpassung an unterschiedliche Aufgaben. Statt die Darstellung der Funktionen und Daten jeweils zu programmieren, wird diese in einem Repository, einer Definitionsdatenbank, für die jeweiligen Anforderungen konfiguriert. Grundsätzlich ist die XML-basierte Technologie für unterschiedliche Einsatzfelder einsetzbar: für Shoplösungen ebenso wie für Marktplatzanbindungen und e-Procurement-Anwendungen.
Der Schwerpunkt der e-Business-Projekte lag zunächst im Bereich der Portale/Informationssysteme. Denn häufig besteht – insbesondere bei Handelsunternehmen – Bedarf, den Geschäftskunden Zugriff auf Echtzeitinformationen aus dem ERP-System zu gewähren, auf laufende Aufträge, Umsatzstatistiken etc. Dabei bietet das System die Möglichkeit, unterschiedliche Benutzergruppen mit unterschiedlichen Funktionalitäten auszustatten und so z.B. den Außendienst und die Kunden über ein gemeinsames Portal ‚rollenspezifisch‘ mit Informationen zu versorgen.
e-Business im ASP-Betrieb
Eine komplette e-Business-Lösung mit Shop und Portal realisiert SoftM zurzeit bei der Phonak GmbH, einem führenden Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung innovativer Hörsysteme. Das e-Business-System, das im Frühjahr 2002 in den Echtbetrieb geht, wird Bestell- und Informationssystem für die Phonak-Kunden bieten. Diese können über das Portal u.a. ihre Aufträge, Rechnungen und Lieferscheine einsehen sowie Monatsumsätze abfragen. Da das Unternehmen auch die Anwendung für Service und Reparatur im Einsatz hat, stehen auch die Stati der Reparaturaufträge im Online-Zugriff. Bei diesem Projekt wird SoftM den Betrieb der e-Business-Lösung als Application Service Provider übernehmen. Der Phonak-Webserver steht bei der Stuttgarter SoftM-Niederlassung, für Phonak entfällt damit jeglicher Administrationsaufwand.
Lösungen auf der Beschaffungsseite – im Bereich e-Procurement – haben nach den bisherigen Erfahrungen etwas längere Vorlaufzeiten. Hier ist häufig umfangreiche organisatorische Vorarbeit gefordert, wenn es beispielsweise darum geht, die Einkaufsprozesse in einem Konzern effizienter zu gestalten. Wie bei dem SoftM-Kunden Stahlwerk Thüringen in Unterwellenborn, für den im laufenden Jahr die Einbindung der Einkaufsanwendungen in einen Konzernmarktplatz realisiert wird. Die zentrale Aufgabenstellung besteht hier daran, zwischen den verschiedenen IT-Systemen von Mutter- und Tochterunternehmen einen Workflow-Prozess zu installieren. Als Datenaustauschformat fungiert XML. Die Zielsetzungen sind klar: Einkaufsvolumina sollen gebündelt, die Lieferantenauswahl durch die Zentralisierung optimiert werden. Unter dem Strich erwartet man greifbare wirtschaftliche Vorteile: eine Verkürzung der Beschaffungszeiten bei gleichzeitiger Kostenreduzierung.
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