Als weltweit führender Hersteller von Servomotoren, Frequenz-Umrichtern und Steuerungen investiert Yaskawa Electric umfassend in Forschung und Entwicklung und hat damit zu Modernisierungen in zahlreichen Branchen beigetragen. Unter anderem führte Yaskawa den Begriff „Mechatronik“ ein, der die zunehmende Assimilation zwischen mechanischen Systemen und Elektronik beschreibt. Für die elektronische Abwicklung und Steuerung der Reparaturprozesse wurde bislang eine selbst entwickelte Repair-Lösung auf Access-Basis eingesetzt, die nun dem ansteigenden Datenvolumen und neuen Anforderungen an Performance und Ausfallsicherheit nicht mehr gerecht wurde.

Anforderung an die neue Lösung

„Anforderungen wie die Anbindung der Repair-Lösung an unser Warenwirtschaftssystem oxaion konnten mit der alten Lösung nicht realisiert werden“, begründet Konrad Auhofer, Leiter der Reparaturabteilung, seine Entscheidung, das System neu entwickeln zu lassen. Das neue System sollte alle Teilprozesse von der Reparaturannahme bis zur Fakturierung des Auftrags in oxaion abbilden. Dazu zählen die Auftragseingangsbuchung und Einlagerung der Reparaturteile, die Qualifizierung des Auftrags und Zuordnung an Techniker, die Erstellung von Tätigkeitslisten, die Übergabe per EDI-Standardschnittstelle an oxaion sowie das Tracking des Auftrags und die Fakturierung.

Projektverlauf: Prozessoptimierung und -modellierung

Im Hinblick auf die Zukunftssicherheit und Plattformunabhängigkeit der Lösung entschied sich Yaskawa für offene Standards sowie für Programmierung mittels Java. Mit der Umsetzung beauftragte Konrad Auhofer die UBL Informationssysteme GmbH, eine IT-Beratung, die über zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Anwendungsentwicklung und mit Warenwirtschaftssystemen verfügt. Gemeinsam mit dem Partner J&J DREGER Consulting führte UBL zunächst einen Konzept-Workshop bei Yaskawa durch, in dem alle Prozesse der Reparaturabteilung analysiert und anhand von Flow- und Funktions-Diagrammen beschrieben wurden. Um Medienbrüche zu vermeiden, wurden die dabei ermittelten Schwachstellen behoben – wie etwa die Digitalisierung handschriftlicher Dokumente. In der anschließenden Konzeption des Datenmodells wurde neben genauen Definitionen von Importverfahren und der Festlegung des Rechtekonzepts die Datenstruktur der Altanwendung berücksichtigt, um bereits vorhandene Daten zu schützen und zukünftig für statistische Auswertungen weiterverwenden zu können.

Einsatz von Java und IBM Rational

Aus dem gemeinsam verabschiedeten Konzept entwickelte die Software-Schmiede aus Neu-Isenburg einen Prototyp unter Java und dem DBUSINESS Framework. Neben Vorteilen wie hoher Performance und Plattformunabhängigkeit ermöglicht das Framework die einfache Erstellung weiterer e-Business-Anwendungen. Als Entwicklungsumgebung wurde IBM Rational Rapid Developer eingesetzt. Nach der Installation des Prototyps in einer Testumgebung, in der alle denkbaren Szenarien im Reparaturprozess getestet wurden, folgten Anpassungen und schließlich die Fertigstellung des Systems mit Anbindung an die Oxaion-Schnittstelle. In einer Übergangsphase wurde die neue Anwendung von zwei Usern in Betrieb genommen, abschließend getestet und danach für alle Anwender in Produktion genommen.

Produktivitätssteigerung durch neue Lösung

Die neue Reparaturlösung läuft heute stabil auf einem IBM xSeries PC-Server mit Anbindung an die Warenwirtschaft, die auf einer IBM iSeries liegt. Neben der deutlichen Verringerung des Administrationsaufwands verfügt die Anwendung über zusätzliche Funktionen, die ein permanentes Prozess-Controlling und die Generierung von Reports ermöglichen. Darüber hinaus liegt der Hauptvorteil für Yaskawa eindeutig auf dem schnelleren Prozess-Management, das zu kurzen Raparaturvorgängen und damit letztlich zur Steigerung der Kundenzufriedenheit beiträgt. „Bereits nach einer kurzen Einführungsphase hat das neue System durch die effektivere Abwicklung zu Produktivitätssteigerungen geführt“, bestätigt Konrad Auhofer. Das Projekt mit UBL und J&J DREGER habe inklusive Workshop und Analyse der Prozesse bis hin zur fertigen Lösung nicht ganz sechs Monate beansprucht. Dass man die Zusammenarbeit bei Yaskawa als erfolgreich bewertet, zeigt auch die weitere Planung, später Geschäftsbereiche an die Reparaturlösung anzubinden sowie Kunden über Online-Zugriff zu ermöglichen, den Status ihrer Reparaturaufträge zu verfolgen.

Fachautorin: Stefanie Zimmermann

Lösungsanbieter:

UBL Informationssysteme GmbH & Co. KGaA
Frankfurter Straße 168-176
63263 Neu-Isenburg
Telefon +49 (0) 6102 / 303-3
www.ubl-is.de
und
J&J DREGER Consulting GmbH
Carl-Benz-Str. 35
60386 Frankfurt
Telefon +49 (0) 69 / 90479-0
www.dreger.de

Anwender:
Yaskawa Engineering Europe GmbH
Am Kronberger Hang 2
65824 Schwalbach
Telefon +49 (0) 6196 / 56930-0
www.yaskawa.de