Die command ag hatte im November 2002 mit „oxaion“ den Nachfolger für ihre ERP-Lösung Frida angekündigt. Ein Jahr danach sprachen Dieter Eisele und Uwe Kutschenreiter auf dem oxaion-Anwendertreffen „outside“ in Würzburg mit Michael Wirt. Michael Wirt: Ein Jahr nach dem Frida-Relaunch – haben Sie Ihre damit verbundenen Ziele erreicht?

Uwe Kutschenreiter: Unser Ziel war es, mit oxaion einen neuen Namen zu etablieren, um das Image der Green-Screen-Anwendung abzulegen. Wir wollten damit auf die Modernität unserer ERP-Software hinweisen und sie über das iSeries-Umfeld hinaus bekannt machen. Das ist uns geglückt. Wir nehmen heute an Auswahlverfahren teil, bei denen wir früher gar nicht erst ins Gespräch kamen, das heißt, wir reden heute mit Interessenten, die früher eine iSeries-Lösung abgelehnt hätten. Mit oxaion haben wir es geschafft, neue Kundengruppen für die IBM-Plattform zu begeistern. Wir hätten mit Frida sicherlich nicht einen so hohen Zuwachs bei den Lizenzeinnahmen geschafft. Daran hat oxaion natürlich einen entscheidenden Anteil.


Uwe Kutschenreiter, Vorstand command AG, Verantwortlich für Vertrieb und Marketing


Dieter Eisele, Vorstand command AG, Verantwortlich für Betreuung der Bestandskunden

Michael Wirt: Günter Wiskot war als Vorstand am Frida-Relaunch noch maßgeblich beteiligt, wenige Monate danach wechselte er in den Aufsichtsrat. Welche Aufgaben haben Sie als seine Nachfolger heute im Vorstand von command inne?

Dieter Eisele: Wir beide stehen – neben unserem Kollegen Gerhard Kunkel – dem Geschäftsbereich oxaion vor. Dabei ist Herr Kutschenreiter für Vertrieb und Marketing zuständig und mein Verantwortungsbereich ist die Betreuung unserer Bestandskunden.

Michael Wirt: Ein Vorstand für Bestandskunden?

Dieter Eisele: Die Bestandskundenbetreuung ist uns äußerst wichtig – denn zufriedene Bestandskunden sind treue Kunden. Wir sind – soweit mir bekannt ist – das einzige Softwarehaus, das diese Aufgabe so stark in den Mittelpunkt stellt.

Michael Wirt: Und wie geht der Umstieg der Bestandskunden auf oxaion voran?

Dieter Eisele: Einige Bestandskunden haben sofort die Release-Umstellung auf oxaion vollzogen. Die Zahl bewegt sich im ordentlichen zweistelligen Bereich. Bei vielen Unternehmen gibt es jedoch momentan Investitionsstopps, da wird der Umstellungstermin eben hinausgeschoben.

Uwe Kutschenreiter: Im Unterschied zu vielen anderen Softwarehäusern bieten wir diesen Generationswechsel im Rahmen des Wartungsvertrags kostenfrei an, samt neuer Funktionalität. Die einzigen Kosten, die eventuell anfallen, sind Beratungskosten. Wobei zu sagen ist, dass sich der Umstellungsaufwand in der Regel auf wenige Tage beschränkt, und einige Kunden haben den Umstieg ohne unsere Hilfe durchgeführt.

Michael Wirt: Wie geht jetzt die Entwicklung von oxaion weiter?

Dieter Eisele: Beispielsweise kommen im aktuellen Release erhebliche Funktionserweiterungen im Projektmanagement und in der Serviceabwicklung hinzu. Viele Kunden haben sich ja von Serien- zu Einzel- bzw. Projektfertigern entwickelt. Um komplexere Projekte integriert abwickeln und übersichtlich steuern zu können, brauchen sie ein flexibles Projektmanagementsystem.

Uwe Kutschenreiter: Die funktionalen Erweiterungen sind aber nur das eine. Was auch eine große Rolle spielt, sind die Themen, die heute mit dem Schlagwort „ERP II“ verknüpft sind. Durch die neue Technologie in oxaion, unsere „Java Enterprise Technology“, sind wir dazu in der Lage. Wir unterstützen unter anderem heute schon Websphere und werden zum Thema Portal-Software innerhalb der nächsten zwei Quartale Neuerungen auf den Markt bringen.

Michael Wirt: Ist denn der mittelständische Markt, insbesondere der iSeries-Markt, schon reif für solche Neuerungen?

Dieter Eisele: Wir werden nicht jedem Hype hinterher rennen. Es war von Anfang an unsere Philosophie, evolutionär und berechenbar vorzugehen. Wir wollen die Kunden Schritt für Schritt mitnehmen. Es gab bei uns noch keinen Entwicklungsplan, keine Ankündigung, die wir nicht eingehalten haben. Unsere Kunden wissen, dass sie sich auf uns verlassen können, und sie sind dann auch jeweils die Schritte mitgegangen.

Uwe Kutschenreiter: Entscheidend ist, dass wir mit oxaion die Basis gelegt haben, sodass die Anwender diese neuen Technologie-Themen mit minimalem Aufwand und minimalen Kosten implementieren können. Dafür haben wir in den letzten Jahren einen immensen Aufwand betrieben. Wir waren vielleicht nicht so schnell wie mancher andere Hersteller – aber wir lassen uns eben lieber ein bisschen mehr Zeit und machen es dafür vernünftig, weil sich das dann hinterher auszahlt.

Michael Wirt: Und RPG bleiben Sie weiterhin treu?

Dieter Eisele: Der Kern von oxaion wird auch in Zukunft ILE-RPG sein. Wir sind fest davon überzeugt, dass das der richtige Weg ist. Denn die Verarbeitungslogik funktioniert mit Java nicht annähernd so performant und stabil wie mit ILE-RPG. Hier gibt es aber ein Kommunikations-Problem. Erst vor kurzem hat uns wieder ein Interessent gesagt, er habe gehört, RPG sei altmodisch. Das stimmt eindeutig nicht, aber diese Gerüchte sind verbreitet und halten sich hartnäckig. Das liegt zum Teil an Lösungen, die noch immer auf dem Markt verbreitet sind, und die man in der Tat als altmodisch bezeichnen kann. Aber das, was wir heute mit ILE-RPG machen, ist höchst komplex und höchst modern.

Uwe Kutschenreiter: Was die Verarbeitungslogik angeht, ist ILE-RPG immer noch unschlagbar. Java hat seine Vorteile dagegen im Front End, in der Darstellung, in der Client-Server-Entwicklung, den Applikationsservern. Wir haben die Stärken beider Welten bei der Entwicklung genutzt. Es gibt es keine funktionierende reine Java-Lösung, die es mit der Performanz und Stabilität von oxaion aufnehmen kann. Damit gehört oxaion auf diesem Gebiet zum Besten, was der Markt derzeit zu bieten hat.

Michael Wirt: Wie lauten Ihre Ziele für die Zukunft?

Uwe Kutschenreiter: Wir wollen unseren Marktanteil bei mittelständischen Unternehmen in Industrie und Großhandel weiter ausbauen. Wer sich dort mit einer neuen ERP-Lösung beschäftigt, soll in Zukunft nicht mehr an oxaion vorbeikommen.

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