Lautstark haben die Marketing-Strategen der IBM schon vor fast drei Jahren verkündet, dass Linux auf einer iSeries-Partition zu fahren ist. Eine technisch großartige Leistung, ohne Zweifel.


Marco Decker, Prokurist und Leiter Marketing, OGS Ges. für Datenverarbeitung und Systemberatung mbH

Nur wenn sich ein Mittelständler vor drei Jahren dieser Thematik genähert hat, ist die Umsetzung in aller Regel an den hohen Hardware-Hürden gescheitert. Wer nämlich neben dem üblichen klassischen Workload noch Linux auf die iSeries packen wollte, bekam zwar ein nahezu kostenloses Linux-Betriebssystem, hatte aber häufig die doppelten oder gar dreifachen Hardware-Kosten. In aller Regel verfügten Mittelständler nicht über Multi-Prozessor-Systeme.

So wurde es schwierig, den wirtschaftlichen Nutzen von Linux auf der iSeries zu argumentieren, wenn ein einfacher PC-Server für ‚kleines Geld’ als Alternative zur Debatte stand.

Seit dem 1. Quartal 2003 ist die neue iSeries-Generation im Markt, die mittelstandsgerecht Linux on iSeries unterstützt. Nur, wer weiß das? Für die Marketing-Strategen war das Thema offensichtlich schon abgehandelt. Wirklich schade, dass dadurch keiner so richtig mitbekommen hat, was die neuen Systeme in Sachen Linux so drauf haben.

Die typischen Single-Prozessor-Systeme 800 und 810 für den kleinen und mittleren Mittelstand gestatten jetzt, nebenbei eine Linux-Partition mit beispielsweise 15 Prozent Prozessor-Ressourcen und 20 Prozent Hauptspeicher-Ressourcen aufzubauen. Dadurch ist die Implementierung einer Linux Firewall, eines Linux File-Servers oder eines Web-Servers auf diesen neuen iSeries-Systemen nahezu ohne Hardware-Investitionen zu realisieren.

Auch der Sicherheitsaspekt wird nicht tangiert. Die Partitionen können so figuriert werden, dass sie sich wie eine unabhängige Systemeinheit darstellen. Auch wenn die Firewall im Internet steht, bedeutet das für die klassische iSeries Partition nicht, dass sie unsicherer geworden ist als zu der Zeit, in der Linux noch keinen Platz auf der iSeries hatte.

Bleibt zu hoffen, dass wir als Systemhäuser die neuen Möglichkeiten nutzen und das entsprechende Know-how aufbauen. Denn dass eine Linux Partition auf einer stabilen iSeries besser aufgehoben ist als auf einem einfachen PC-Server, daran zweifelt wohl niemand, der seit Jahren die Stabilität und Verfügbarkeit einer iSeries schätzt. Überzeugen wir den Mittelstand, der von den Möglichkeiten einer iSeries immer noch viel zu wenig Gebrauch macht, von der kostengünstigen Alternative Linux on iSeries!

Kommentator: Marco Decker, OGS

OGS Ges.für Datenverarbeitung und Systemberatung mbH

D-56068 Koblenz

Telefon: (+49) 0261/91595-0

www.ogs.de