Wer heute die Schulbank drückt, sitzt dabei nicht selten auf gut gepolsterten Bürostühlen. Der „Lehrer“ kommt per CD-ROM, Stand- oder ISDN-Leitung ins Haus: Virtuelle Klassenzimmer laden zum „Gemeinschaftsbüffeln“ ein. Zeitersparnis, geringere Kosten, die Möglichkeit, ortsunabhängig zu jeder Tageszeit zu lernen und so schnellere Erfolge zu erzielen, werden als Vorteile des e-Learning genannt. Schlechte Vermarktung, mangelnde Betreuung und geringe Motivation führen die Gegner der neuen Form des Lernens an. Wer elektronisch lehren oder lernen will, braucht kompetente Partner. IBM bietet verschiedenste Formen des e-Learning an und fokussiert dabei auch den Mittelstand – gemeinsam mit Partnern und mit ASP-Angeboten. Bei den Unternehmen ist die Nachfrage groß: Die betrieblichen Investitionen in das e-Learning werden in den kommenden Jahren um 100 Prozent wachsen und bis 2004 europaweit ein Volumen von 4 Milliarden US-Dollar erreichen. Das ergab eine Studie der Mummert + Partner Unternehmensberatung. Den Löwenanteil des Wachstums machen dabei Schulungen per Internet aus.

Innovative Unternehmen setzen e-Learning nicht nur für Trainingszwecke, sondern auch als Werkzeug zur Transformation von Geschäftsprozessen ein – so eine Studie der Mercer Consulting. Firmen würden maßgeschneiderten Inhalten eine größere Bedeutung zumessen als vorgefertigten Kursen. Eine Erfahrung, die auch IBM gemacht hat. „Mit dem großen Teil der Interessenten spricht man nicht über Standards, sondern über konkret auf die Unternehmensbedürfnisse und -interessen konzipierte e-Learning-Angebote,“ so Andrea Grode, bei IBM zuständig für den Bereich Aus- und Weiterbildung in Deutschland, Österreich, Schweiz und Osteuropa. Es habe sich gezeigt, dass Effizienzsteigerung und Vorteil von e-Learning nicht darin bestünden, vorher bereits traditionell verfügbare Inhalte eins zu eins in eine technologiegestützte Lösung umzusetzen. Es gebe vielmehr einen Wandel in der Wissensgesellschaft, der auch zur Folge habe, dass Mitarbeiter/innen in den Unternehmen heute anders lernen.

Wissensquellen

Quelle für Kunden, die sich für die Standardmodule des IBM e-Learning-Programms interessieren, ist die Internet-Plattform Shop IBM. Spezielle Programme werden im Direktkontakt mit dem e-Learning-Vertriebsteam entwickelt. Nach Ansicht von IBM geht der Trend eindeutig in Richtung Enterprise Learning Networks, d. h.: unternehmensweite Lernnetzwerke, in denen HR-Prozesse, Knowledge Management und Weiterbildung vernetzt sind. Ansatzpunkte für die Einrichtung unternehmensweiter Lernnetzwerke seien beispielsweise die Einführung neuer Produkte, die Integration von SCM- oder ERP-Systemen und die Entwicklung neuer Vertriebskanäle. Solche integrativen Weiterbildungsansätze werden auch als e-Learning-Management-Systeme bezeichnet.

Andreas Grode, bei IBM zuständig für den Bereich Aus- und Weiterbildung in Deutschland, Österreich, Schweiz und Osteuropa

Lernen im blauen Zimmer

IBM bringt in den Bereich IBM Learning Services (ILS) langjährige Erfahrungen in punkto Aus- und Weiterbildung ein. Hier werden die eigenen Mitarbeiter in allen Bereichen geschult, aber auch Programme für den externen Markt entwickelt, Lernlösungen vermarktet und implementiert. „Unser Programm beinhaltet meist eine interne und eine externe Komponente sowie sämtliche Lernmethodik, die heute zur Verfügung steht,“ beschreibt Andrea Grode.

Schon Anfang der 80-er Jahre hat IBM mit ersten elektronisch vermittelten Lehrmodulen gute Erfahrungen gemacht – anfänglich an Lernstationen, später am PC. „Das waren damals Standalone-Einheiten – zunächst auf Floppy, dann auf CD und jetzt natürlich in moderner Form im Intranet oder über das Internet verfügbar,“ so Andrea Grode. Heute reicht das Angebot von den klassischen Produktschulungen bis zur Vermittlung von Soft Skills.

Die weiterführende Form des e-Learning findet im virtuellen Klassenzimmer statt: Mehrere Lernende kommen in einem virtuellen Raum zusammen, was nach Aussage von IBM insbesondere mit Produkten wie Lotus LearningSpace, einer inzwischen komplett webbasierenden e-Learning-Plattform, gut funktioniere. Bislang wurden 3,5 Millionen Lizenzen in 15 Sprachen verkauft. Mitarbeiter können einzeln (selbstbestimmtes Lernen), in Teams (kooperatives Lernen) oder in einem virtuellen Klassenzimmer (Echtzeit-Lernen) unterrichtet werden. Im Klassenraum wird nicht nur Lernstoff absolviert: Hier findet Erfahrungs- und Wissensaustausch statt und in einzelnen Fällen sogar telefonische Unterstützung bei der Aneignung von Wissen. „Abhängig von der Zielgruppe und abhängig vom Inhalt gestalten wir die Methoden“, so die IBM-Expertin.

Standards und Zertifikate

In speziellen Programmen bietet IBM e-Learning mit Zertifikat an. Als Beispiel nennt Andrea Grode die mit der Bundesregierung durchgeführten Arbeitsamtmaßnahmen, innerhalb derer Langzeitarbeitslose oder Wiedereinsteiger ausgebildet werden. „Die Teilnehmer erhalten nach Durchlaufen und Bestehen der einzelnen Lernmodule Zertifikate, so dass sie bei Bewerbungen nachweisen können, dass sie sich einen speziellen Skill angeeignet haben“. Auch den Bereich „Projektmanagement-Ausbildung“ hat IBM im Programm und übernimmt diese Trainings nach internationalen Standards als offizieller PMI-Zertifizierungsanbieter für verschiedene Kunden – darunter beispielsweise die Deutsche Bank.

„Zertifizierungen haben im Bereich e-Learning einen sehr hohen Stellenwert“, so Andrea Grode. „Sie gewährleisten zum einen die Qualität der Ausbildung, zum anderen kann sich der Teilnehmer damit am Markt positionieren und nachweisen, dass er einen gewissen Wissenstand erreicht hat.“

e-Learning mit Partnern

Ihre Partnerstrategie setzt IBM auch im Bereich der Learning Services konsequent um – sowohl bei der Entwicklung von Modulen und deren inhaltlicher Gestaltung als auch bei der Durchführung bis hin zum Hosting. e-Learning im ASP-Modus sei speziell für den Mittelstand interessant. Als ASP-User profitiere der Kunde von e-Learning aus der Steckdose oder e-Learning-on-demand – mit speziell auf ihn zugeschnittenen Inhalten, ohne aber sich um die Technologie, die Plattform oder die Verfügbarkeit kümmern zu müssen.

Die Kosten für elektronisches Lernen variieren je nach Lerninhalt. Die Bandbreite ist groß, die Komplexität der Thematik und die Art der Aufbereitung beeinflussen das Investitionsvolumen. „Pauschale Aussagen dazu seien nicht möglich“, so Andrea Grode, „individuelle Anfragen aber jederzeit willkommen“.

Ist e-Learning bezahlbar?

Im Zusammenhang mit e-Learning an Universitäten nennt die Unternehmensberatung Mummert + Partner Anschaffungskosten von rund 50.000 Euro pro e-Learning-Plattform. Ein gutes webbasiertes Training schlage mit etwa 100.000 Euro Entwicklungskosten zu Buche.

e-Learning im ASP-Modus ist insbesondere für den Mittelstand eine monetär interessante Alternative, die IBM gemeinsam mit Business-Partnern anbietet. Details zu diesem und anderen Schulungsangeboten sind unter der im Kasten genannten Web-Adresse verfügbar.

IBM Learning Services

Der Bereich IBM Learning Services hat sich aus den klassischen internen Produktschulungen entwickelt. In den letzten vier Jahren hat IBM den Anteil von e-Learning an der firmeninternen Weiterbildung drastisch erhöht: von 10 Prozent aller internen Trainings im Jahr 1997 auf rund 43 Prozent in 2001. Auch die interne Führungskräfteausbildung erfolgt größtenteils über e-Learning: Das Management-Training-Programm „Basic Blue“ wird derzeit von über 6.500 Managern besucht und wurde im Juli 2001 vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHT) mit dem Initiativpreis für Aus- und Weiterbildung versehen. Insgesamt – so die eigene Schätzung – habe IBM mit e-Learning einen Produktivitätsgewinn von rund 395 Millionen US-Dollar erreicht.

BM Learning Services (ILS) entwickelt Lernlösungen und -konzepte für Kunden. Außerdem ist sie für die Schulung der weltweit mehr als 300.000 IBM-Mitarbeiter verantwortlich. Bundesweit besitzt ILS Kapazitäten von 10 Bildungszentren mit über 100 Schulungsräumen. Der Unternehmensbereich bietet rund 1.400 Trainingsangebote in den Schwerpunktbereichen IT, Führungskräftetraining und Soft-Skills-Training an. Die Kombination aus klassischer Weiterbildung und technologiegestütztem Lernen wird kontinuierlich weiterentwickelt. Derzeit arbeitet ILS an weiteren spezifischen Weiterbildungsangeboten für mittelständische Unternehmen. Details zum Gesamtportfolio der IBM unter www.de.ibm.com/learningservices.

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