Während in der diskreten Fertigung seit langem Standard-Softwaresysteme für das Enterprise Resource Planning (ERP) weit verbreitet sind, arbeiten Unternehmen mit prozessorientierter Produktion häufig noch mit Kombinationen verschiedener Insellösungen. Dabei können die Vorteile einer integrierten Lösung gerade bei Prozessfertigern aufgrund der Anforderungen an die Durchgängigkeit der Abläufe in besonderem Maß zum Tragen kommen. Eine zentrale Herausforderung besteht in der Pharmaindustrie darin, den Einsatz der Ressourcen für die Erzeugung einer breiten Angebotspalette mit vielen unterschiedlichen Präparaten und Rezepturen zu optimieren. Um bei einem breiten Produktportfolio die heute geforderte hohe Lieferfähigkeit zu realisieren, ist eine umfangreiche Lagerhaltung unumgänglich. Eine Vielzahl von Rohstoffen muss stets in ausreichender Menge am Lager verfügbar gehalten werden, damit kurzfristige Marktanforderungen schnell erfüllt werden können. Gleichzeitig sollen jedoch aus Kostengründen unnötige Lagerkapazitäten vermieden werden. Diesen Spagat zwischen Marktanforderungen und Kosten optimal zu bewältigen, ist Aufgabe der Disposition – gewissermaßen der Schaltzentrale zwischen den verschiedenen Modulen eines ERP-Systems (Auftrag, Lager, Einkauf, Produktionsplanung). Hier werden die Aufträge, Bedarfe, Planungen und Prognosen zusammengeführt – mit dem Ziel, eine stets bedarfsgerechte und zugleich die Lagerkosten minimierende Materialverfügbarkeit zu realisieren.

Qualität von Pharmaprodukten und Lebensmitteln

Besondere Anforderungen stellen die Aufsichtsbehörden an die pharmazeutische Industrie. Die Hersteller müssen Nachweise über die Qualitätseigenschaften der einzelnen Produktionschargen nachvollziehbar führen können. Dabei sollte die Qualitätsdatenverwaltung möglichst komplett in Materialwirtschaft und Fertigung integriert sein. Werden die Qualitätsdaten der Chargennummer zugeordnet, lässt sich bei Reklamation eines Kunden schnell auf die Ergebnisse einer vom Labor gezogenen Probe zugreifen. Weiterhin ist eine Validierung der Software gefordert, sprich die Software muss als System zertifiziert sein, das Herstellung und Vertrieb von Pharmaprodukten ordnungsgemäß unterstützt.

Ähnliche Anforderungen an die Qualitätskontrolle und die Chargenverwaltung (mit besonderer Berücksichtigung der Haltbarkeitsdaten) bestehen auch in der Nahrungs- und Genussmittelbranche. Nach den verschiedenen Lebensmittel-Skandalen der vergangenen Jahre wurden mit der EU-Verordnung 178/2002 (vom 28. 01. 2002) neue Regularien verabschiedet. Darin wird die umfassende Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln verlangt, „und zwar in allen Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen“. In ihrer Gesamtheit wird die Verordnung ab 1. Januar 2005 wirksam. Lebensmittel-Herstellern verbleibt also wenig Zeit, sich für diese neuen Anforderungen zu rüsten.

Um Sicherheit bei den Produkten dieser Branchen zu gewährleisten, sollten bei der Erfassung des Warenzugangs ins Lager und des Zugangs aus der Produktion automatisch Qualitätsmerkmale erfasst werden. Bei einzelnen Qualitätseigenschaften empfiehlt es sich, sie als Pflichtangaben zu parametrisieren, so dass kein Lagerzugang ohne aktuellen Qualitätswert eingetragen werden kann. Hier sollte auch die Vorgabe produktbezogener Grenzwerte für die einzelnen Qualitätseigenschaften möglich sein. Bei Über- oder Unterschreitung führt dies zum Sperren der Lagerbuchung. In der Produktion sollten Abweichungen von der Standardqualität permanent geprüft werden.

Flexibilität in der chemischen Produktion

Ähnlich von der Grundstruktur der Herstellprozesse – allerdings oft sehr unterschiedlich hinsichtlich der Auftragsarten – ist die chemische und petrochemische Industrie. Mittelständische Unternehmen sind in diesen Branchen häufig als Produzenten von Investitionsgütern tätig. Dabei sind die Anforderungen der Kunden sowohl hinsichtlich der Produktqualität als auch der Lieferfähigkeit stetig gestiegen. Waren vor einigen Jahren – z.B. bei Schmierstoffherstellern – noch Lieferfristen ab Auftragseingang von drei Wochen üblich, beträgt der Spielraum heute oft weniger als eine Woche. Ein langfristig vorgegebener Produktionsablauf – heute diese Ware, morgen jene und übermorgen eine weitere – ist daher nicht mehr möglich. Um dabei effizient zu bleiben, sind flexible Planungswerkzeuge gefordert. Die Disposition muss dafür sorgen, dass die Produktionskapazitäten optimal genutzt werden, indem beispielsweise verschiedene Aufträge zusammengeführt werden, um Mindestmengen für den Betrieb eines Kessels zu gewährleisten. Gleichzeitig ist die Lagerhaltung aufgrund prognostizierter Bedarfe und aktueller Abgänge optimal abzustimmen.

Mit SoftM Suite bietet die SoftM AG eine ERP-Lösung an, die auf die Anforderungen der Branchen mit prozessorientierter Fertigung zugeschnitten ist. Eine Reihe namhafter Referenzen in den Branchen Lebensmittel (z.B. Bernbacher, Plumrose-Böklunder, Houdek, Meggle, Raps), Pharma/Kosmetik (z.B. Artdeco, Fribad, Sankyo, Serag-Wiéssner), Chemie/Petrochemie/Farben (z.B. Castrol, Klüber, OKS, Relius) unterstreicht die führende Rolle, die SoftM als ERP-Anbieter für die Prozessindustrie einnimmt.

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