Auf dem Weg ins e-Business müssen Unternehmen mit vielen Hürden rechnen. Stolpersteine wachsen sich da schon mal zu finanziellen Katastrophen aus, wenn beispielsweise erst nach dem Produktivstart einer Software festgestellt wird, dass die Obergrenze der zu bewältigenden Auftragseingänge unter dem täglichen Durchschnitt der Firma liegt. Durch den Best-of-Breed-Ansatz gelockt, sind Software-Welten entstanden, die heute nicht sauber in die DV-Landschaft der Unternehmen integriert sind. Eine Herausforderung beim Abbilden von Geschäftsabläufen ohne Medienbrüche in einer zumeist heterogenen IT-Umgebung liegt in der nahtlosen Integration der Prozesse. Erst wenn alle Vorgänge in einem Unternehmen begriffen und beschrieben sind, kann man daran gehen, Software zu implementieren, die in einem straff und effizient geführten Betrieb mündet. Optimale Voraussetzung dafür ist eine grundlegende Analyse der angewandten Prozesse im Konzern, die der Auswahl von benötigter Hard- und Software vorangeht. Die Wirklichkeit sieht oft noch anders aus: Konzerne haben teilweise ein unscharfes Bild von ihren internen sowie externen Vorgängen, investieren jedoch ihr IT-Budget in Systeme, welches diese abzubilden scheinen. Das endet mitunter in einem Fiasko: Die Software hält nicht das, was sie verspricht, ohne die wirkliche Ursache dafür zu sein.

Ob SCM, CRM oder ERP – das beste Produkt seiner Art gibt es in jeder Sparte. Dazu kommt das verbindende Element des EAI (Enterprise Application Integration). Im Härtefall sind das vier verschiedene Applikationen von vier unterschiedlichen Anbietern. Da es derzeit noch keinen verbindlichen Standard im Austausch von Datenformaten gibt, kann man sich vorstellen, wie anspruchsvoll das Aufsetzen eines IT-Projektes ist, um zu einer einheitlichen Unternehmenslösung zu gelangen. Das e-Business eines Unternehmens ist erst dann produktiv und profitabel, wenn die unterschiedlichen Applikationen der verschiedenen Hersteller reibungslos miteinander kommunizieren. Keine leichte Aufgabe, auch wenn XML (EXtensible Markup Language) hier auf dem Vormarsch ist. Langfristig verheißt XML Erleichterung, sobald es sich als Standard für den elektronischen Datenaustausch etabliert hat. Derzeit ist der Einsatz unterschiedlicher Systeme noch mit einem hohen Programmieraufwand verbunden. Produkte, die mit einem 80/20-Verhältnis (80 Prozent der Applikation lässt sich durch Customizing an Unternehmensprozesse anpassen, 20 Prozent werden durch Programmierung angepasst) auskommen, gelten bei Unternehmensberatern als gut. Selbst Schnittstellen, die durch EAI ins Integrationspoker um nahtlos ablaufende Geschäftsprozesse kommen, sind meist nicht für die zu integrierenden Systeme optimiert. Das gibt eine vage Vorstellung von dem Kraftakt, den eine DV-Abteilung bewältigt, wenn es heißt: „xx“ führt das neue System „zy“ ein. Und wozu dann der ganze Aufwand? Der Nutzen einer solchen Anstrengung liegt in den langfristig niedrigen Kosten des Unternehmens durch verschlankte, miteinander eng verzahnte (Produktions-)Abläufe.

Heute sind die IT-Verantwortlichen realistischer beim Zusammenstellen und Planen der Software. Es wird nicht nur nach der Leistungsfähigkeit der Anwendung gefragt, sondern auch danach, wie gut das Unternehmen am Markt positioniert ist. Schließlich bindet sich eine Firma langfristig an die Software und braucht neben neuen Releases auch dauerhaft Betreuung und Support.

Nachdem die Euphorie der letzten Jahre einem gesunden Realismus gewichen ist, lautet das Motto im Moment wohl noch: Der Weg ist das Ziel.

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