Früher war alles einfacher. Beim Anschluss von Terminals an Midrange-Systeme beschränkte sich die planerische Übung auf die Berechnung der Anzahl von Terminals pro Twinax-Strang. Nach Möglichkeit sollte der Bildschirm nicht weiter als 1.500 Meter von der Systemeinheit entfernt aufgestellt sein. Der Gipfel des Konfigurationsaufwands war die Einstellung des richtigen Bildschirmtyps. Diese Herausforderung wurde dann vom Betriebssystem auch noch automatisch gemeistert. Früher war zwar wohl so manches einfacher, die Möglichkeiten für die Benutzer hielten sich jedoch in gut überschaubaren Grenzen. Grün auf Schwarz war Standard – etwas Farbe löste schon besondere Freude aus und zeugte von wahrer Hochtechnologie.
Vielfältige Client-Plattformen
Heute spricht man von HTML, Java, Windows und Thin Clients. Die Twinax-Ära haben wir weitgehend hinter uns gebracht. Wie sieht es nun mit der Anbindung der modernen Client-Typen an bestehende Anwendungen aus? Um optimale Performance bei gleichzeitiger Wahrung der Sicherheitsanforderungen zu erzielen, sind einige Kriterien zu beachten. Der Benutzertyp und das Anwendungsumfeld spielen eine zunehmend wichtige Rolle.
Handelt es sich um den klassischen Green-Screen-Benutzer bei der Arbeit mit Inhouse-Anwendungen, kann auf eine Bildschirm-Emulation zurückgegriffen werden. Die Antwortzeiten sind zwar gut, aber sowohl die Integrationsmöglichkeiten als auch die Plattformunabhängigkeit sind sehr eingeschränkt.
Im Zuge der Etablierung von grafischen Benutzeroberflächen haben sich zwei wesentliche Varianten herauskristallisiert: Windows-basierte Clients mit hoch ausgeprägter Desktop-Integrationsfähigkeit und Java-basierte Clients mit hoher Plattform-Flexibilität.
Anpassung des Screen-Workflows an die tatsächliche Arbeitsweise
Im Bereich der Windows GUI-Clients lassen sich Desktop-Anwendungen ideal mit iSeries-Applikationen interaktiv verknüpfen. Neben Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und e-Mail lassen sich z.B. auch Dokumentenmanagementsysteme und Call Center ideal integrieren. Durch die Möglichkeiten der benutzerbezogenen Workflow-Optimierung werden die Maskeninformationen und Abläufe dem tatsächlichen Arbeitsablauf angeglichen. Hieraus können sich beträchtliche Steigerungen in Effizienz und Nutzen der Anwendung ergeben.
Neben den Optimierungsmöglichkeiten des Windows-Clients bietet die Java-basierte Variante zudem den Vorteil der weitgehenden Plattformunabhängigkeit. Der Zugriff erfolgt über den Browser. Beim erstmaligen Starten der Verbindung (Link, URL) wird ein Applet vom Server in die Java Virtual Machine (JVM) des Browsers geladen. Dieses Applet übernimmt die grafische Darstellung des Datenstroms und hält die Verbindung zum Server. Die eigentliche Maskenumsetzung (GUI, Workflow etc.) wird am Server durchgeführt. Durch diese Architektur bleibt das Applet sehr klein und die Ladezeiten gering. Zudem wird das Applet nur beim ersten Aufruf geladen und verbleibt dann abrufbereit im lokalen Cache des Browsers.
In diesem Zusammenhang bietet Seagull Software die Möglichkeit, mit einem einzigen Design/Entwicklungsaufwand sowohl Windows-, Java- als auch HTML-Clients gleichzeitig zu bedienen. Die Effizienz des reinen HTML-Clients findet man vor allem in speziellen Web-basierten Anwendungen. Dadurch kann z.B. bei Self-Service-Anwendungen oder Shop-Lösungen eine nahtlose Integration der Anwendungen in entsprechende Portale implementiert werden. Wobei hier die eigentliche iSeries-Anwendung durch intuitive Tools sowohl beim „Look and Feel“ als auch beim Dialog-Workflow an die geänderten Erfordernisse optimal angepasst werden kann.
Sicherheit muss gewährleistet sein
Durch diese flexiblen Client-Formen sind auch die Anforderungen an die Sicherheit entsprechend gestiegen. Neben dem Industriestandard SSL können auch zusätzliche Schutzfunktionen wie z.B. HTTP Tunneling implementiert werden. Im Zuge der Client-Optimierung und Integration kann auch die Einbindung der iSeries in Single Sign On- (SSO-) Verfahren in Erwägung gezogen werden. Dies gewährt vor allem bei Portal-Implementierungen den gesicherten Benutzerzugriff und erhöht den Komfort.
Der Einsatz des richtigen Client-Typs ist mitentscheidend für die Akzeptanz der eigentlichen Anwendung. In zahlreichen Projekten konnte Seagull Software den Einsatzbereich und die Leistungsfähigkeit von unternehmenskritischen Anwendungen wesentlich erhöhen. Durch die Optimierung der Benutzeroberfläche kann großer Nutzen gewonnen und Einsparungen durch schnelleres Einarbeiten der Mitarbeiter sowie intuitive Bedienung erzielt werden. Durch Einsatz von plattformunabhängigen Clients sind Anwendungen wesentlich besser verfügbar und bieten dem Benutzer ein einheitliches Erscheinungsbild.
Herr Michler, Manager des iSeries-Bereichs bei der Nürnberger Versicherungsgruppe sagt: „Mit der Technologie von Seagull haben wir unsere Vertreter im Außendienst erfolgreich in die Lage versetzt, alle für einen Vertragsabschluss relevanten Informationen sofort in Echtzeit verfügbar zu haben.“
Fachautor: Manfred Dampf