Thomas Henkel ist IBM Vice President der Systems and Technology Group in der Central Region (Deutschland, Österreich, Schweiz). Der bisherige Leiter des Industrial Sector Central Region legt seinen Schwerpunkt auf die On-Demand-Strategie und sieht vor allem im Server- und Speicher-Bereich gute Chancen, relevante Marktanteile weiter auszubauen. Dabei hat Thomas Henkel vor allem den Mittelstand und die Unix-Kunden im Blick. Er trat die Nachfolge von Francis Kuhlen an, der jetzt das IBM Key Account Kunden-Team für Siemens leitet.
Thomas Henkel, IBM Vice President Systems and Technology Group Central Region

Michael Wirt: Das IBM-Thema der diesjährigen CeBIT lautete „Enter the On Demand World“. Wie hat Ihrer Meinung nach der Markt diese Message aufgenommen bzw. verarbeitet?

Thomas Henkel: Schnell auf Kundenanforderungen, Markt-Chancen oder externe Risiken reagieren zu können – das ist nur möglich mit einem On Demand Business. Und: Wie versprochen werden wir mit dem On Demand Business jetzt den Markt und die Welt erobern.

Auf der CeBIT hat unsere Botschaft großen Zuspruch gefunden. Die CeBIT hat uns aber auch gezeigt, dass wir mit dem Fokus auf den Mittelstand genau die richtigen Weichen gestellt haben. Schließlich werden wir jeden einzelnen Mittelständler bei der Eroberung der On-Demand-Welt nach Kräften unterstützen.

Beim Verarbeiten bzw. Umsetzen unserer Botschaft kann der Mittelstand auf unsere Hilfe zählen: Mit der i5 liefern wir nicht nur eine zuverlässige Mittelstandsmaschine sondern auch weitere Hard- und Software-Komponenten – nicht zu vergessen unsere Manpower, unser Know-how sowie ein breites Spektrum an Branchen-Lösungen.

Michael Wirt: Die Ausfallsicherheit ist eine der wesentlichen Stärken der iSeries. Wie entwickelt sich dieses Thema in Ihrem Verantwortungsbereich Storage?

Thomas Henkel: Zuverlässig und reibungslos muss ein On Demand Business funktionieren, um in der On-Demand-Welt wettbewerbsfähig zu sein. Wesentliches Merkmal für die Wettbewerbsfähigkeit ist die Ausfallsicherheit. Unternehmenskritische Daten müssen zuverlässig verarbeitet werden – auf Maschinen wie der i5. Mindestens genauso zuverlässig müssen Daten aber auch gespeichert werden.

Informationen stellen für Unternehmen eine zunehmend kostbare und teure Ressource dar. Heute schon schreibt der Gesetzgeber die Speicherung von unternehmenskritischen Daten vor. Und: Die Bestimmungen werden sicherlich noch erweitert werden. Datenverlust kann ein mittelständisches Unternehmen nahe an den Ruin bringen.

Wer nur eine i5 im Unternehmen einsetzt, kann bis zu 190 Terabyte auf direkt angeschlossenen Plattensystemen speichern. In einem heterogenen Umfeld empfiehlt sich der Einsatz von Plattenspeichern wie der DS6000 aus unserer IBM TotalStorage DS-Family an.

Michael Wirt: Wie hoch schätzen Sie das Gefahrenpotential, dass der Einsatz von Linux die Ausfallsicherheit der Systeme unterminiert?

Thomas Henkel: Von Linux über i5/OS bis hin zu Microsoft Windows – die iSeries unterstützt ja eine Vielzahl von Betriebssystemen. Die iSeries kann sogar mehrere Linux-Server zusammenfassen. Bis zu 31 voneinander unabhängige Linux-Umgebungen können so ausgeführt werden. Vollkommen zu Recht gilt die iSeries deshalb als eines der flexibelsten und benutzerfreundlichsten Systeme der Branche.

Für Opern-Source-Systeme gilt hier genauso wie für Open-Source-Programme: Sie sind besser vor Angriffen von außen geschützt als Anwendungen, deren Quellcode das Geheimnis des Herstellers ist. Insofern verstehe ich den Einsatz von Linux als zusätzliche Sicherheitskomponente für die iSeries wie auch für alle anderen IBM eServer.

Michael Wirt: Durch die Integrationsfähigkeit der iSeries wird die IBM auch in den Zugzwang kommen, Nicht-i5-Daten auf ihren Storage-Systemen zu speichern. Wie sind diese Systeme darauf vorbereitet?

Thomas Henkel: Neben der Ausfallsicherheit spielt die Integrationsfähigkeit bei der iSeries eine herausragende Rolle. Deshalb kann die iSeries auch Speicherressourcen anderer Server integrieren. Dazu ist weder ein dedizierter Speicher auf separaten Servern noch ein komplexes Storage Area Network (SAN) erforderlich. Stattdessen ermöglichen iSeries Server die gemeinsame Nutzung eines Speicher-Pools. Ressourcen können so integriert gemanagt werden.

Michael Wirt: In Ihrem neuen Verantwortungsbereich haben Sie sich eine neue Aufgabe gestellt. Sie möchten Partnership Solution Centers (PSC) in sechs deutschen Städten gründen. Was hat der Partner/Kunde davon?

Thomas Henkel: Das erste PSC haben wir bereits unter großem Beifall in Stuttgart eröffnet. Zentren in München, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und Berlin werden folgen. Hier sollen regionale Business-Partner und Independent Software Vendors (ISVs) Unterstützung vor Ort finden. Rund 80 Mitarbeiter beantworten hier Fragen zu Produkten, Ausbildung, Zertifizierung und Portierung. Neben der technischen Unterstützung planen wir aber auch Marketing- und Vertriebsaktivitäten. Für den Business-Partner heißt das: schnelle und effiziente Hilfe auf kurzem Dienstweg.

Michael Wirt: Außer den Städten, in denen die PSCs sind, startet bereits am 05.04.2005 in 17 Städten die eServer Breakfast-Tour. Was erwartet den Besucher zum Thema Integration von p-, i- und xSeries in Verbindung mit Storage?

Thomas Henkel: Die Breakfast-Tour ist inzwischen fast schon fester Bestandteil unseres Jahresprogramms geworden. In diesem Jahr steuern wir die sechs Städte mit einem PSC an und bereisen darüber hinaus weitere Städte im ganzen Bundesgebiet.

Beim Frühstück können sich alle Interessenten und Kunden einen Überblick verschaffen über Neuheiten und Lösungen aus der IBM eServer Gruppe und der IBM TotalStorage Familie. In entspannter Atmosphäre bekommen Ihre Leser hier News, Trends und Live-Demos zu Server- und Speicher-Lösungen aus erster Hand.