Immer öfter wird EDIINT AS2 als die Alternative zur herkömmlichen Datenübertragung mit EDI diskutiert. Alan Thomas Payne, Alliances Manager bei Lansa (zuständig für Deutschland, Österreich und der Schweiz), stand Michael Wirt für ein Gespräch zur Verfügung, um diese Entwicklung aus seiner Sicht zu beleuchten.
Alan Thomas Payne, Allicances Manager bei Lansa für Deutschland, Österreich und Schweiz
Michael Wirt: Wie erklären Sie sich das plötzlich immer stärker werdende Interesse für den Datenaustausch EDI über das Internet?
Alan Thomas Payne: In erster Linie führen wir diesen Trend auf die zunehmende Kostenoptimierung in Unternehmen zurück. EDI ist für viele Unternehmen eine wichtige Kommunikationskomponente innerhalb der Supply Chain geworden und nicht mehr wegzudenken. Mit Zunahme des Datenvolumens steigen beim herkömmlichen EDI-Transfer die Kosten. Der Transfer von sensiblen Geschäftsdaten und Dokumenten über das Internet stellt aus diesem Grund eine interessante Alternative im Vergleich zum kostenintensiven Versand über eine Value Added Network-Lösung dar.
Der enorme Kostenaufwand für das VAN kann komplett eingespart werden, es wird lediglich ein Internet-Zugang benötigt. Dazu kommt, dass zurzeit gerade größere Unternehmen diese Entwicklung weiter fördern. Da sie EDIINT AS2-Lösungen einführen, wird der Geschäftspartner zwangsläufig über eine Anbindung nachdenken. Oft erhalten wir bereits nach kurzer Zeit von den Partnern eine Anfrage für die Abwicklung ihrer Transaktionen über AS2.
Michael Wirt: Kostengünstig hört sich in der heutigen Zeit grundsätzlich gut an, doch wie ist es beim Versand sensibler Daten um die Sicherheit bestellt?
Alan Thomas Payne: Das Kommunikationsprotokoll Application Statement 2 (AS2) ermöglicht einen direkten Datenaustausch ohne Zeiteinbußen via Internet-Protokoll HTTP – mit maximaler Sicherheit durch den Einsatz von ausgereiften Verschlüsselungs- und Signatur-Algorithmen. Darüber hinaus bietet diese Lösung höchste Transparenz und Zuverlässigkeit. Digitale Zertifikate stellen sicher, dass die Dokumente dann auch wirklich den adressierten Empfänger unverfälscht erreichen. Außerdem wird eine Überprüfung des Absenders durchgeführt; alle Prozess-Schritte werden bestätigt und erfasst.
Michael Wirt: Für welche Unternehmensgrößen eignet sich eine solche Lösung?
Alan Thomas Payne: Eingangs erwähnte ich bereits, dass große Unternehmen häufig die Vorreiterrolle übernehmen. So setzen zunehmend Hersteller von Massenprodukten, die ihre Produkte über Distributoren und Großhändler vertreiben, auf diese Lösung. Die Anbindung der Vertriebspartner erfolgt dann über EDIINT AS2 und ermöglicht so eine reibungslose Geschäftskommunikation sowie Abwicklung von Geschäftsprozessen wie Bestellung, Lieferschein, Lieferankündigung, Logistikinformationen, Abrechnung etc. Auch Dienstleistungsunternehmen, die häufig von einer dezentralen Struktur geprägt sind, ziehen mehr und mehr eine solche Lösung in Betracht. Angesichts der positiven Preisentwicklung für die Realisierung sowie der kurzen Implementierungszeiten einer solchen Lösung ist AS2 jedoch längst auch für kleinere und mittelständische Unternehmen erschwinglich geworden.
Michael Wirt: Ihr Unternehmen wirbt in seiner aktuellen AS2-Kampagne mit einem Komplettpreis für die Lösung. Wie ist das Preismodell zu verstehen? Üblicherweise werden doch Lizenzgebühren für jeden angebundenen Geschäftspartner erhoben.
Alan Thomas Payne: Wir haben das Preismodell vereinfacht, mit dem Ziel, dass unsere Kunden den ROI einer solchen Lösung schnell berechnen und so zeitnah eine Entscheidung treffen können. Mit einer AS2 Direct-Lösung (von Lansa) kann das Unternehmen unbegrenzt viele Partner anbinden – ohne zusätzliche Lizenzgebühren. Voraussetzung ist, dass die Partner via AS2 kommunizieren können.
Michael Wirt: Wie passt eine solche Lösung in das neue Gesamtkonzept des Unternehmens, das Anfang dieses Jahres eingeführt wurde?
Alan Thomas Payne: Lansa 2005 besteht aus einer Reihe von leistungsfähigen Entwicklungs- und Integrationsprodukten, die es mittelständischen Unternehmen bereits heute ermöglichen, die Komplexität von zukünftigen Anwendungen sicher in Angriff zu nehmen. Wir haben uns rechtzeitig auf die Anforderungen dieses Übertragungsstandards, der für den deutschen Markt relativ neu ist, eingestellt und erfolgreich internationale Projekte abgewickelt. Die von uns angebotene AS2-Lösung basiert auf unserer ausgereiften und am Markt etablierten Lösung.
Michael Wirt: Was muss man beachten, wenn man auf der Suche nach einer geeigneten AS2-Lösung ist?
Alan Thomas Payne: Grundvoraussetzung und entscheidendes Qualitätsmerkmal für den Einsatz bzw. die Auswahl einer solchen Lösung sollte die nachgewiesene Zertifizierung gemäß dem Drummond-Standard durch den Lieferanten sein. Darüber hinaus sollte der geeignete Lösungspartner über genügend Erfahrung in diesem Bereich verfügen. Des Weiteren sollte die Lösung skalierbar und auf zukünftige Anforderungen ausgerichtet sein und der Betrieb auf zSeries- sowie Intel-Plattformen gleichermaßen problemlos erfolgen können. Für das Projektmanagement und die Abwicklung ist wichtig, dass die Kosten für die Einführung transparent sind und das Projekt schnell umgesetzt werden kann.
Kurzum: EDIINT über AS2 sollte innerhalb kürzester Zeit den Datentransfer zwischen den Geschäftspartnern optimieren, höchste Sicherheit bieten sowie Kommunikationskosten einsparen und nicht unnötig verteuern.