Bei immer kürzeren Produktlebenszyklen stehen Software-Hersteller in regelmäßigen Abständen vor der Entscheidung, ob eine Neuentwicklung oder eine Teilmodernisierung ihrer Software strategisch besser für das Unternehmen ist. Diese Frage stellen sich speziell die Entwickler von Standard-Software. Die Frage ist aber auch nicht nur strategisch prägnant, sondern auch oft emotional. Denn eine Neuentwicklung impliziert in den Köpfen der Mitarbeiter und Kunden, dass das bestehende System alt und überholt ist. Das Management tendiert deshalb oft zu einer Teilmodernisierung. Die Entscheidung gegen eine Neuentwicklung wird oft von dem Argument einer hoher betrieblichen Ressourcenbindung und Umstrukturierung gestützt.

Dr. Dieter Masak, Bereichsleiter Entwicklung, Varial Software AG

Doch welche objektiven Kriterien sollten zur Entscheidungsfindung herangezogen werden? Von Code-Seite her ist es eindeutig: Sobald mehr als 20 Prozent aller Code-Zeilen verändert werden müssen, ist es kostengünstiger, ein Modul neu zu schreiben – unabhängig von der Programmiersprache. Die kostenseitige Bewertung setzt aber voraus, dass eine eindeutige Spezifikation vorhanden ist und der Code bewertet werden kann. In der Praxis tauchen hier die Schwierigkeiten auf.

Man kann dieses Problem lösen, wenn man als Grundlage für die Bewertung die Zahl bzw. die Häufigkeit von wiederkehrenden Fehlern oder Seiteneffekten und Folgefehler von Fehlerbeseitigungen heranzieht. Diese Zahlen geben auf objektive Weise Aufschluss über die eigentliche Qualität der vorhandenen Software. Wenn bei eingehender Betrachtung ein Trend zur systematischen Verschlechterung vorhanden ist, dann ist es höchste Zeit einzugreifen und eine echte Neuentwicklung zu starten.

Ein strategisch gut aufgestelltes Unternehmen wird den Marktentwicklungen vorausgreifen und frühzeitig diesen Trend erkennen. Die Entscheidung für eine Neuentwicklung lässt sich nur durch innovative Produkte und einen daraus resultierenden Marktvorsprung rechtfertigen.

Letztendlich liegt diese Entscheidung in der Verantwortung des Management mit dem obersten Unternehmensziel, das Unternehmen am Markt konkurrenzfähig zu halten, denn nicht die Großen, sondern die schnellen Unternehmen werden die langsamen vom Markt verdrängen.

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