Ein Beispiel für eine funktionale Extranet-Anwendung im öffentlichen Sektor ist die Nationale Alarmzentrale (NAZ) in Zürich. Diese Fachstelle des Bundes für ausserordentliche Ereignisse organisiert und koordiniert bei Gefährdung durch erhöhte Radioaktivität, sei dies im Falle eines Transportunfalls oder eines Zwischenfalles in einem Kernkraftwerk, zentral den Einsatz aller erforderlichen Hilfs- und Einsatzkräfte. Geschwindigkeit und reibungslose Datenerfassung kann in diesem Kommunikationsprozess lebensrettend sein. Im Durchschnitt gehen bei der Nationalen Alarmzentrale mehr als 400 Meldungen pro Jahr über technische Störfälle und Schadensereignisse ein. Diese Nachrichten werden an einem zentralen Standort in Zürich von der NAZ ausgewertet und an die verschiedenen Partnerorganisationen in der Schweiz und weltweit kommuniziert.

Die ständige Einsatzbereitschaft hat für die NAZ höchste Priorität. Sie muss mit extrem kurzer, allenfalls sogar fehlender Vorwarnzeit rechnen. Das rechtzeitige Erkennen einer Gefahr ist von zentraler Bedeutung, weshalb die NAZ zum Beispiel im Bereich Radioaktivität über ein eigenes Messnetz verfügt, das im 10-Minuten-Takt Messwerte liefert. Im Ereignisfall ist die frühzeitige Information von betroffenen Behörden, Polizeistellen und Führungsstäben wesentlich, was eine krisensichere und leistungsfähige Infrastruktur bedingt.

Datentransfer per Extranet

Bis dato regelte die NAZ die Kommunikation mit externen Partnern per Papier, Telefon und Fax. Es kam hier zu zeitlichen Verschiebungen und qualitativen Mängeln. In einer zweiten Stufe installierte die NAZ einen Web-Server. Dieser Prototyp für die dezentrale Kommunikation bildete den Übergang vom „Bringsystem“ zu einem „Holsystem“ in Form einer Kommunikationsplattform. Jede autorisierte Partnerorganisation konnte jetzt die aktuellen Messdaten jederzeit einsehen.

Diesem Prototypen folgte die Einführung eines Extranets basierend auf der Wissensmanagementplattform der Hyperwave AG. Installiert ist die Smart Information Distribution, die jetzt für die schnelle und gezielte Weiterleitung der Lageberichte und Daten an die zuständigen Aussenstellen sorgt. Daten werden dezentral eingepflegt und abgefragt, egal wo sich die Partnerstandorte in der Schweiz oder sonst in Europa befinden. Das System stellt den Informationsgleichstand zwischen allen Elementen der Notfallorganisation sicher.

Das Intranet unterstützt unterschiedlichste Formate wie HTML und XML-Dokumente, Bild-, Grafik- und PDF-Dateien. Zu den wichtigsten Entscheidungskriterien bei der Technologieauswahl zählten die anwenderfreundliche Bedienung und der modulare Aufbau des Systems. „So werden nach und nach die über 200 Partner in das Extranet integriert werden“, kommentiert Urs Zwingli von der NAZ. Das Extranet kann individuell so konfiguriert werden, dass Partnerorganisationen proaktiv benachrichtigt werden, sobald neue und für sie relevante Daten im System verfügbar sind. Mit dem integrierten Link-Management werden Hyperlinks automatisch angepasst, wenn ein Dokument verschoben oder umbenannt wird. Ist ein Objekt gelöscht worden, ist der Hyperlink für den Anwender nicht mehr sichtbar. Das System ist zu 100 Prozent Web-basiert und daher ist ein plattformunabhängiger Datenzugriff möglich. Bei der NAZ ist die Server-Plattform HP-Unix im Einsatz, daher wurde eine Technologie gesucht, die kompatibel ist mit Unix.

Sicherheit geht vor

Gerade bei IT-Anwendungen im öffentlichen Sektor sind der Datenschutz und die Datensicherheit ein bestimmendes Thema. Egal ob Intranet oder Extranet, ob e-Mail oder Informationsplattform – wo sensible Daten verschickt oder von verschiedenen Parteien eingesehen werden, gibt es hohe technologische Massgaben rund um den Datentransfer. Vom Bundesverteidigungsministerium bis hin zum Einwohnermeldeamt müssen sich die IT-Verantwortlichen verstärkt mit Firewalls, unterbrechungsfreier Stromversorgung, Antiviren-Software und Datenverschlüsselung auseinandersetzen.

Die Anwendung bei der NAZ zeichnet sich einerseits durch viele Autoren mit begrenzten Schreibrechten und andererseits durch verschiedenste Empfänger mit umfassendem Zugriff auf den Datenpool aus. Gesteuert wird dieser Prozess durch die zentrale Zugriffskontrolle für Daten bis hinunter auf Hyperlink-Ebene. Die Verlässlichkeit von Informationen wird durch die Versionskontrollen von Dokumenten sichergestellt, da so keine Daten verloren gehen, die Inhalte immer auf dem neuesten Stand sind und Verläufe bis zum Ursprung des Dokumentes rekonstruiert werden können. Eine 128 Bit SSL-Verschlüsselung der Daten auf der Kommunikationsplattform ist selbstverständlich.

Hyperwave AG

D-85609 München-Dornach

Telefon: (+49) 089/94304-0

www.hyperwave.com