Wie lassen sich Daten gegen logische Fehler schützen? RAID-Levels schützen vor Hardware-Ausfällen und Backups vor dem Totalverlust. Gegen Bedienfehler hingegen schützt hingegen nur eine Lösung, die zuverlässig den Datenstand exakt vor dem Ereignis herstellt. Der Tübinger IT-Hersteller transtec setzt für seine Oracle-Umgebung auf die Lösung DBShadow. Blickt man über seinen Tellerrand, eröffnen sich nicht nur neue Horizonte, sondern auch neue Absatzmärkte. Dies hat der Hardware-Anbieter transtec, der sich auf die Ausstattung von Unternehmensanwendern mit kompletten IT-Lösungen spezialisiert hat, auch für sich erkannt und umgesetzt. Mit dem heute in fast ganz Europa stattfindenden Geschäft war es für transtec auch erforderlich, für die hauseigene Informationstechnik höchste Standards durchzusetzen. Ralf Zerfass, Leiter Organisation bei der transtec AG, erklärt: „Wir bauen unsere eigene Hardware und implementieren unsere IT-Infrastruktur selbst, darüber hinaus programmieren wir auch unsere Anwendungen eigenständig. Standard-Software setzen wir nur ein, wenn es keine bessere Alternative dazu gibt. Auf diese Art und Weise haben wir die Qualität unserer IT immer im Griff und sind weitgehend unabhängig.“
Bereits 1993 begann das Unternehmen, ein zentrales WWS-System auf der Basis einer Oracle-Datenbank zu implementieren. Die selbst entwickelte Software half bei der Optimierung der Durchlaufzeit für Kundenbestellungen und verkürzte die Auslieferung der Systeme. Die Oracle-basierende Software wird seitdem laufend aktualisiert und die Anwendung an die sich ändernden Geschäftprozesse angepasst. Bestellungen, die über das Internet generiert werden, gelangen über eine Firewall-geschützte Schnittstelle automatisch in das Warenwirtschaftssystem. Sie werden hier eingesehen und bei Bedarf nachgearbeitet, beispielsweise wenn sich ein Cross-Selling oder ein Update für den Kunden besser eignet.
Ungebremstes Datenwachstum
Die Datenbank, die der betriebswirtschaftlichen Anwendung zugrunde liegt, verwaltet europaweit 17.000 Kunden mit 250.000 Ansprechpartnern sowie rund 6.000 Produkte. Aufgrund der langen Garantiezeiten müssen die Daten von verkauften Produkten bis zu sieben Jahre lang im System verbleiben. Diese notwendige Datenhaltung führt – in Kombination mit den detaillierten Kundenhistorien – zu weit über 100.000 Stammdatensätzen in den Produkttabellen. Mittlerweile ist die Datenbank auf rund 70 Gigabyte angewachsen. Gründe für das Wachstum der Datenbank sind jedoch nicht nur Informationen, die dem kundenorientierten Auftreten des Unternehmens dienen, und eine kontinuierlich wachsende Kundenzahl. Vor allem die immer kürzer werden Produktlebenszyklen und der damit einhergehende Anstieg der Produktdaten erhöhen die zu verwaltende Datenmenge.
Die ganze Last der Datenbank bewältigt ein zentraler transtec hamserver U450 unter SUN Solaris mit 4 Prozessoren à 450 MHz und 2 GB Hauptspeicher. Die Applikationen der 300 User greifen im Client-/Server-Modus auf den Datenbankserver zu und holen sich die entsprechenden Daten auf ihre PCs. transtec nutzt die volle Performance, die in den PCs steckt und erreicht damit im gesamten System sehr gute Antwortzeiten. Die Hardware der IT-Landschaft wird ständig optimiert, die Applikationen möglichst nahe an die Prozesse angepasst. Beispielsweise beim Telefonverkauf, wo die Mitarbeiter mit dem Ende des Gesprächs den Auftrag abschließen und ihn an das Warenwirtschaftssystem übergeben können.
Sensible Daten erfordern besondere Sorge
Alle Bereiche im transtec-Konzern arbeiten mit ein und derselben Datenbank. Fällt sie aus, steht der Konzern im In- und Ausland still. Um sich gegen Hardware-Ausfälle zu schützen, hat transtec alle Komponenten im Rechenzentrum redundant ausgelegt. Dass das nicht ausreicht, musste der IT-Hersteller 1999 feststellen, als im Gebiet der Konzernzentrale fast einen halben Tag lang alle Telefonleitungen ausfielen. Ralf Zerfass: „Der Vorfall hat uns gezeigt, dass uns alle Vorsichtsmaßnahmen im Haus nicht vor Auswirkungen von Außen schützen. Darum haben wir eine Katastrophenlösung und ein Backup-Management entwickelt, das uns vor interner und externer Sabotage schützt.“
Um für den optimalen Schutz der Datenbank zu sorgen, fiel die Entscheidung zugunsten des Libelle Datenbankspiegels DBShadow. DBShadow schützt durch seinen zeitversetzten Datenbankspiegel selbst dann, wenn konventionelle Schutzmechanismen und Spiegelsysteme bei Software- und Bedienfehlern versagen. Das Time-Delay für das zeitversetzte Recovery hat transtec auf vier Stunden eingestellt – d.h., dass alle Veränderungen der Echtdatenbank sofort auf das Spiegelsystem übertragen, aber erst vier Stunden später in die Spiegeldatenbank eingespielt werden. Es wird automatisch gestoppt, bevor fehlerhafte Daten auf die Spiegeldatenbank im Backup-Rechenzentrum gelangen können. Damit kann transtec im Notfall den letzten Stand seiner Datenbank wiederherstellen, Fehler rückgängig machen, auf dem Spiegelsystem den zuletzt gültigen Stand aktivieren und umgehend weiterarbeiten.
Ausgeklügeltes Konzept zur Ausfallsicherheit realisiert
Innerhalb von sechs Wochen hat transtec die HA-Lösung mit Libelle realisiert. Nach einer kurzen Einarbeitung konnte DBShadow bereits an die individuellen Bedürfnisse des Konzerns angepasst werden. Die Leistung des Backup-Rechenzentrums fällt etwas geringer aus, verfügt jedoch über das selbe Plattenvolumen und die identischen Software-Versionen. Damit sind alle Voraussetzungen durch DBShadow erfüllt. Gleichzeitig hat transtec zwei Funk-Bridges installiert. Über eine 3 Kilometer lange Richtfunkstrecke verbinden sie die beiden Rechenzentren miteinander. Die Funk-Bridge hat eine Transferleistung von 15 MBit/s. Durch parallele Übertragung mit zwei Kanälen (4 bzw. 11 MBit/s) bewältigt diese problemlos ein tägliches Datenvolumen von rund 8 GB. Sie gewährleisten bei Bedarf die Aufrechterhaltung des Kerngeschäftes, ihre Übertragungsleistung ist nach oben offen ausbaubar. „Libelles DBShadow lässt sich ideal mit der Funk-Technologie kombinieren. Neben dem minimalen Aufwand zur Administration ein weiterer Vorteil, den es für uns zur ersten Wahl macht“, fasst Ralf Zerfass zusammen.
Die Veränderungsdaten der produktiven Datenbank werden dann per Funk auf das Spiegelsystem im Backup-Rechenzentrum übertragen, wobei DBShadow auch für die Verschlüsselung und Komprimierung sorgt. Die Daten werden durch diese Verfahren für Unbefugte unlesbar, da eine spezielle Verschlüsselungstechnologie von Libelle verwendet wird. Zusätzlich verschlüsselt die Funk-Bridge die Daten, bevor sie ins Backup-Rechenzentrum gesendet werden, wodurch die Daten nochmals vor dem Ausspähen geschützt werden. In der Kombination beider Verschlüsselungstechniken erreicht transtec ein absolutes Höchstmaß an Sicherheit für seine unternehmenskritischen Daten.
Tritt irgendwann der Desaster-Fall ein, kann binnen weniger Minuten auf das Backup-System umgeschaltet werden – auch dann, wenn logische Fehler die Daten der Originaldatenbank inhaltlich vernichtet haben.
Nachhaltige Rentabilität der Investition
Eine eigene Backup-Software zu programmieren, kam für transtec hier nicht in Betracht, da DBShadow alle Vorteile mit einem einmaligen Preis-/Leistungsverhältnis bietet. Nach nur wenigen Monaten war mit der Lösung bereits der Return on Investment erreicht, da die Anbindung via Richtfunk nicht nur schneller, sondern auch günstiger in der Anschaffung und im Unterhalt als eine Standleitung ist. Ralf Zerfass resümiert: „DBShadow ist konkurrenzlos. Es schützt vor Ausfall der Daten, gestaltet den Betrieb sicherer und ermöglicht eine kontinuierliche Produktivität. Es hilft uns, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und gleichzeitig autark zu bleiben.“
Libelle Informatik GmbH
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