Die iSeries ist von Haus aus ein sehr flexibles System, das bereits in der Standardkonfiguration und -ausführung die gängigsten Anforderungen abdeckt. Wenn es dennoch „ein bisschen mehr“ sein darf, kommen Helfer zur Systemoptimierung und Integration externer Anwendungen ins Spiel. Für fixe Faxe und mehr… Nützlich sind diese kleinen Add-Ons, die zwar als geschlossene Tools verkauft werden, aber keine eigenständige Anwendung darstellen. Ihr wahres Können entfalten sie nur im Zusammenspiel mit dem Mittelstands-Server; sie erweitern seine Funktionsvielfalt und sorgen für Integration. Denn nur wenn alle Unternehmensanwendungen optimal interagieren, kann eines der Lieblingsworte in der IT Wirklichkeit werden: die Effizienz.
Klitzeklein ‚effizienzt’ auch
Selbst kleinste Unternehmen machen sich heute Gedanken über effiziente Prozesse – vielleicht sollte man es anders formulieren: gerade die kleinen. Für sie ist die Bandbreite der Wege, über die mit dem Kunden kommuniziert werden kann, Chance und Herausforderung zugleich. Lieber per e-Mail, per Fax oder traditionellem Brief? Alle drei Varianten müssen empfangen und auch versendet werden können – applikationsübergreifend, versteht sich. Flexibilität ist dabei (fast) selbstverständlich: Empfangen wird per Mail, bestätigt per Fax und beim Versand der Ware ist ein klassisches Begleitschreiben wie Rechnung oder deren Pro-forma-Version gefragt.
Vereinte Oberfläche
Ob Angebot, Bestellung oder Berechnung: Im besten Fall laufen alle Prozesse im Sinne des Unified Messaging integriert ab – also unter einer einheitlichen Benutzeroberfläche. Mit den praktischen Tools, die im iSeries-Umfeld angeboten werden, lassen sich Spool- oder Windows-Dokumente via Internet oder Fax verschicken und empfangen. Wichtig ist dabei die Flexibilität im Hinblick auf die Clients: Lotus Notes, Microsoft Outlook, Netscape oder andere.
Nomen est omen
Beispiele für erfolgreiche Tools im iSeries-Umfeld gibt es viele. Einige bieten die Spezialisten von Toolmaker an – nomen est omen. Die Kauferinger haben mit Direct Mail z.B. ein e-Mail-Tool für die Mittelstandsmaschinen im Programm – für Unternehmen, die eine zentral installierbare, administrierbare und sichere Lösung für e-Post suchen. Sowohl für die externe als auch für die interne Kommunikation fungiert die Toolmaker-Lösung als würdiger Nachfolger der Notiz- und Nachrichtenfunktionen von OfficeVision. Sie kommt unter anderem bei Roland Berger oder Tchibo direkt zum Einsatz.
Seit dem 1. Januar 2002 sind e-Mails mit digitaler Unterschrift rechtsverbindliche Dokumente. DirectMail kann digitale Signaturen optional direkt auf der iSeries generieren. Da einem solchen Signum immer ein Verschlüsselungsalgorithmus zugrunde liegt, wird mit dieser Option auch gleich die vollständige Codierung einer e-Mail ermöglicht.
Direct Faxen
Mit Direct Fax wird der Faxversand aus beliebigen Windows-Applikationen über einen eigenen Druckertreiber Realität. Auch Spool-Daten sind als Fax oder e-Mail zu versenden – sogar automatisiert. Um Kosten zu sparen, können Versandzeiten festgelegt werden, die eine Nutzung der optimalen Verbindungstarife ermöglichen: nachts oder auch am Wochenende, je nach Vertragspartner/Provider. Verschiedene einstellbare Sendeoptionen – wie Auflösung fein/grob, Blitz- respektive Nachtfax oder Protokolldruck – erleichtern die Kommunikation nach extern sowie deren Kontrolle.
Wenn ein Empfänger verschiedene Dokumente aus unterschiedlichen Abteilungen erhalten soll, ist eine Bündelung der Einzeldateien möglich. Im Anschluss daran kann das Gesamtfax unter Nutzung offener Archivschnittstellen manuell oder automatisch archiviert werden. Prominente Referenzen bestätigen den Nutzen der Lösung: Sie ist u. a. bei BMW und bei Schöffel im Einsatz.
Benutzer verwalten
Die Benutzerverwaltung wird mit zunehmender Größe des Unternehmens komplexer, ein praktisches Helferlein kommt aus dem Hause BCC Unternehmensberatung. Deren BCC_AdminTool steuert und automatisiert alle zur Verwaltung von Usern erforderlichen Aktionen – darunter Neuanlage (einschließlich Erzeugen und Distribuieren der Datendateien), Namensänderungen, Zulassungsstellenwechsel, Umzüge, Sperrungen, Löschungen und Wiederherstellung. Alle Vorgänge werden revisionssicher aufgezeichnet, User-IDs, Kennwörter und Certifier sicher verwahrt.
Komprimieren und Archivieren
Auf einen anderen Business-Schauplatz hat sich die Menten GmbH konzentriert. Mit gzip400 hat sie ein IBM eServer iSeries Tool zur Verarbeitung von ZIP-Archivdateien im Programm; es komprimiert und archiviert iSeries Objekte, konvertiert Spool-Dateien und tauscht diese Objekte per e-Mail mit anderen Systemen aus. Dem Konvertieren von Spool-Dateien sind dabei kaum Grenzen gesetzt, es können PDF, RTF, HTML, TFF, TXT, XLS oder CSV-Dateien erzeugt werden. Auch die Komprimierungsrate ist beachtlich; um bis zu 90 Prozent lassen sich iSeries-Objekte „verkleinern“ – so der Hersteller.
Kompression für Midrange-Rechner hat sich auch die NET AG auf die Fahnen geschrieben. Deren PKZIP OS/400 ist zu 100 Prozent kompatibel mit allen gängigen Datenkompressionsprogrammen. Die Lösung speichert in der Version 5.0 bis zu 65.535 Dateien in ein Zip-Archiv und hat auch G-ZIP-Funktionalität. Für eine sichere Datenübertragung sorgt eine 40 BIT-Verschlüsselung; um eine sichere Komprimierung zu gewährleisten, ist ein 32 Bit CRC-Check integriert.
Excel und mehr
Eine ganze Reihe an Tools & Utilities bietet die Support Software Klaus Klemm GmbH an, darunter auch iExcelGen. Die Lösung generiert aus einem beliebigen iSeries-Input eine Excel-Datei und legt diese im IFS der Maschine ab – Batch-Verarbeitung ist jederzeit möglich. Bei entsprechender Integration kann auch auf das gesamte Netzwerk zugegriffen werden. Zum möglichen Input gehören Datenbankdateien (physisch/logisch), Query-Abfragen, SQL-Abfragen, SQL-Sourcen und auch Spools. Der direkte Mail-Versand mit iExcelGen ist durch den eingebauten e-Mail-Client i4Mail/SE möglich – über jeden beliebigen SMTP-Server, wie der Tool-Spezialist Klemm betont.
Web-to-Host
Im Juli dieses Jahres hat HOB die Freigabe für HOBLink J-Term V.3.3 erteilt. Die wesentlichen Neuerungen, die seitdem verfügbar sind, betreffen eine erweiterte Verschlüsselung, SmartCard-Unterstützung und einen integrierten Telnet Resource Manager. Eine zusätzliche Funktionserweiterung ist die Unterstützung für HTTP Proxy, der den applikationsgebundenen Internet-Zugang steuert. In Kombination mit HOBLink Secure ist jetzt auch die Authentifizierung mit RSA SecurID und SafeWord Premier Access gewährleistet. Zusätzlich kann HOBLink J-Term als Java Bean genutzt und somit im Rahmen von Java-Entwicklungsumgebungen in andere Projekte eingebunden werden.
Die Unterstützung von SmartCards ermöglicht ein straffes Datensicherheitskonzept durch eine ausgefeilte Authentifizierung des Anwenders. Der integrierte Telnet Resource Manager unterstützt den Systemadministrator bei der Vergabe von ResourceIDs.
Wer die Funktionsfülle seiner iSeries weiter verbessern möchte, kann aus einer Fülle an Werkzeugen wählen. Alle sollen den täglichen Umgang mit dem System erleichtern und so für mehr Effizienz sorgen. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen einige Beispiele für die gelungene Zusammenarbeit zwischen Maschine und Tool vor – die komplette Palette „Tools & Utilities“ finden Sie in unserer Marktübersicht.
M.W.