MIDRANGE 06/2018

33 06/2018 · MIDRANGE MAGAZIN Versorgung von PCs und Notebooks mit der nötigen Software bindet viele IT-Ressourcen durch ständig wieder- kehrende Routineaufgaben, die sich durch Desktop-Virtualisierung vermei- den lassen. So müssen beispielsweise neue Versionen von Anwendungen nicht länger auf jedem einzelnen PC und Notebook im Unternehmen instal- liert werden. Die Aktualisierung erfolgt stattdessen einmalig an zentraler Stel- le. Die neue Version steht dann sämt- lichen Usern zur Verfügung, sobald sie sich das nächste Mal an ihrem System anmelden. Spezielle Technologien er- lauben es den IT-Teams sogar, komplet- te Windows-Umgebungen auf die End- geräte der Nutzer zu streamen. Zudem kann die IT Probleme, die User mit den Anwendungen haben, effizienter zent- ral untersuchen und lösen. Werden als Endgeräte Thin Clients oder Zero Clients eingesetzt, erhöht das zusätzlich noch die Verlässlichkeit. Die- se Geräte enthalten deutlich weniger Bauteile als PCs oder Notebooks, die von Ausfällen betroffen sein können, und müssen deshalb von der IT nur äu- ßerst selten ausgetauscht werden. Soll- te dennoch einmal ein Defekt auftreten, genügt es, das betroffene Gerät einfach zu ersetzen. Da es keiner Installation von Anwendungen bedarf, ist der Mit- arbeiter sofort wieder produktiv. Wo keine Daten sind, können auch keine gestohlen werden Eine der großen Schattenseiten der Di- gitalisierung ist die steigende Gefahr immer raffinierterer Cyber-Attacken. Davon sind zwar grundsätzlich alle Schichten der IT-Architektur eines Unternehmens bedroht; die Erfahrung und Studien zeigen aber immer wieder, dass in den allermeisten Fällen die End- geräte der Mitarbeiter das Einfallstor für erfolgreiche Hacker-Angriffe sind. Die Desktop-Virtualisierung kann des- halb eine entscheidende Sicherheits- schicht in der Verteidigungsstrategie von Unternehmen bilden. Die zentrale Verwaltung ermöglicht es, alle Endge- räte über eine Konsole zu überwachen, wodurch eine 360-Grad-Sicht auf sämt- liche Daten entsteht. Damit lassen sich Cyber-Attacken bereits in einer frühen Phase erkennen und analysieren, so dass Unternehmen rechtzeitig darauf reagieren können. Da sich auf den Endgeräten keiner- lei Daten befinden, gibt es zudem für Angreifer kaum Anreize, sie gezielt zu attackieren. So versuchen Hacker etwa häufig mit Phishing-Mails die Empfänger zu animieren, einen einge- betteten Link anzuklicken, woraufhin eine Schadsoftware auf das Endgerät geladen wird, um von dort Daten auszu- lesen. Derartige Angriffe laufen in vir- tuellen Desktop-Strukturen ebenso ins Leere wie Ransomware-Attacken, bei denen Kriminelle die Daten auf Endge- räten verschlüsseln, um anschließend ein Lösegeld für die Entschlüsselung der Daten zu erpressen. Wo nichts ist, kann auch nichts gestohlen oder ver- schlüsselt werden. Auch bei der Cyber-Sicherheit las- sen sich die positiven Effekte von VDI weiter steigern, wenn Thin Clients oder Zero Clients als Endgeräte zum Einsatz kommen. Sie sind generell äu- ßerst resistent gegen Schadsoftware, ihre sichersten Modelle enthalten nicht einmal ein eingebettetes Betriebssys- tem und haben zudem auch keine ver- öffentlichten APIs. Damit sind sie nicht nur besser vor Viren oder Trojanern geschützt, sondern mangels Angriffs- fläche erst gar nicht attackierbar. Auf jedem Endgerät die persön­ liche Arbeitsumgebung nutzen Die dritte zentrale Herausforderung der Digitalisierung ist die Unterstützung ei- ner zunehmend flexiblen und mobilen Belegschaft. Egal ob im Büro, im Home Office oder unterwegs: Mitarbeiter be- nötigen heute – unabhängig davon, wo sie gerade sind, in welchem Kontext sie sich befinden und welches Endgerät sie dabei verwenden – Zugang zu Unter- nehmensanwendungen. Mit Hilfe der Desktop-Virtualisierung sind sie in der Lage, auf jedem beliebigen Endgerät auf ihre persönliche Arbeitsumgebung inklusive sämtlicher individueller Ein- stellungen zuzugreifen – sei es auf dem PC, Notebook, Tablet oder Smartphone. Dadurch steht den Mitarbeitern übergreifend eine konsistente Benut- zererfahrung zur Verfügung. Sie kön- nen sich auf jedem Endgerät in ihrer vertrauten Umgebung bewegen. Gleich- zeitig hat die IT-Abteilung die Sicher- heit und Kontrolle, die sie benötigt. Für Branchen mit besonders hohen Si- cherheitsanforderungen, wie zum Bei- spiel das Finanzwesen, die öffentliche Verwaltung oder die Forschung, stehen spezielle Endgeräte zur Verfügung, etwa mobile Thin Clients. Sie ermöglichen es Mitarbeitern, die Funktionalitäten eines Laptops zu nutzen, während sämtliche Daten im Rechenzentrum verbleiben. Einmal eingeführt, verfügen Unter- nehmen mit virtuellen Desktop-Infra­ strukturen über eine zukunftsfähige Plattform. Auch künftige Generationen von Mobilgeräten lassen sich unkom- pliziert integrieren. VDI ebnet den Weg zur digitalen Zukunft Die digitale Transformation eröffnet Unternehmen große Chancen, ihre Ge- schäftsabläufe zu revolutionieren und das Arbeitsleben ihrer Belegschaften zu flexibilisieren. Dazu müssen sie im Wesentlichen drei Dinge gewährleisten: IT-Prozesse, die sicherstellen, dass tech- nologische Innovation nicht von schma- len Budgets erstickt wird; optimale Benutzererfahrungen der zunehmend mobilen Mitarbeiter; und die Sicherheit und Verfügbarkeit der Daten. Viele Un- ternehmen setzen dabei bereits auf ei- ne virtuelle Desktop-Infrastruktur. Ihre Einführung kann den Weg zur digitalen Zukunft ebnen. Hagen Dommershausen ó www.dell.de

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