Es ist schon ein ungewöhnliches Paar: COBOL und Linux. Man kann tatsächlich nicht sagen, dass die beiden für einander geschaffen wurden – und dazu braucht man gar nicht den Altersunterschied bemühen. COBOL hat sich über Jahrzehnte als Programmiersprache für kommerzielle Aufgaben etabliert, insbesondere im Großrechnerumfeld. Hier hat COBOL seine unbestrittenen technischen Stärken, etwa bei der Dezimalarithmetik oder bei der Verarbeitung von Massendaten. Auf dieser Basis ist weltweit eine riesige Menge von Anwendungen entstanden; man schätzt, dass mehr als 200 Milliarden Zeilen COBOL-Code im Einsatz sind. Die Übernahme dieser Applikationen auf andere Systeme würde schon am Umfang scheitern, wobei es auf Grund der Performance ohnehin kaum Alternativen gibt.
Was aber will COBOL dann von Linux? COBOL hat sich immer schon als eine plattformübergreifende Sprache verstanden. COBOL ist immer da, wo die Anwender sind – das heißt: heute eben auch auf Linux. COBOL-Entwicklungs- und Laufzeitsysteme für Linux stellen eine Alternative zu Großrechnersystemen dar, die sich wachsender Beliebtheit erfreut. Unter Linux können Anwender ihre COBOL-Applikationen preiswerter und dennoch genauso performant betreiben – ohne dafür Änderungen im Code vornehmen zu müssen. Umgekehrt kann sich Linux über die Verbindung mit COBOL nun endlich das weite Feld der unternehmenskritischen Kernanwendungen erschließen. Wenn das nicht eine ausgezeichnete Basis für eine erfolgreiche Beziehung ist!
Kommentator: Joachim Blome, Geschäftsführer der Micro Focus Gmbh
Micro Focus GmbH
D-85737 Ismaning
Telefon: (+49) 089/42094-0
www.microfocus.com