Planen Deutschlands Unternehmen Investitionen und neue Arbeitsplätze? Die Interessen-Schwerpunkte der Fachbesucher auf der „Zukunft Personal“ in Köln, die am 14.09.05 zu Ende ging, legen diesen Schluss nahe. Die großen Themen, für die sich die Personaler interessierten waren: neue, integrierte und webbasierte IT-Lösungen für das Personalmanagement, Bewerbermanagement und Unterstützung bei der Personalbeschaffung sowie die Motivation und Erhaltung der Arbeitsfähigkeit älterer Mitarbeiter. Mehr als 300 Aussteller meldeten reges Besucherinteresse und viele neue Kontakte zu potenziellen Kunden.

Forscher prognostizieren den demographischen Wandel schon lange, Konsumgüterproduzenten und Werbung stellen sich bereits auf ältere Menschen als Zielgruppe ein. Jetzt ziehen die Personalverantwortlichen nach und fragen: Wie erhalte ich die Arbeitskraft, Motivation und Qualifikation älterer Mitarbeiter? Aging Workforce, alternde Belegschaften, so heißt eines der Schlagworte, das die Personalarbeit auf lange Sicht beschäftigen wird. Wie können wir uns auf den demographischen Wandel einstellen? Die Fachbesucher der „Zukunft Personal“ haben den Trend erkannt. Die Anbieter von Dienstleistungen, Beratung und Software-Lösungen rund um Potenzialerkennung, Weiterbildung und Personalentwicklung verzeichneten reges Interesse der Personaler. Was viele große Unternehmen bereits in entsprechenden Programmen umsetzen, haben auch mittelständische Unternehmen jetzt als Thema aufgenommen: Die Versorgung verläuft heute durch strategisches Personalmanagement, damit man auch morgen, wenn der demographische Wandel sich auf dem Arbeitsmarkt auswirkt, noch über genügend qualifizierte Mitarbeiter verfügen kann.

Ein Mittel zu diesem Zweck ist „Work-Life-Balance“. Wie Unternehmen Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ihrem Vorteil nutzen können, das zeigten die Preisträger des 13. deutschen Personalwirtschaftspreises. Die Jury des von der Zeitschrift Personalwirtschaft und dem Messeveranstalter der „Zukunft Personal“, dem spring Messe Management, ausgelobten Preises kürte in diesem Jahr das Projekt „Work & Life Service“ der Wintershall AG. Klaus Nussbaumer, Senior Vice President Bereich Personal erklärt die Beweggründe für das Engagement: „Wir wollten unsere Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen und Spezialisten anziehen, für die Kassel kein attraktiver Standort ist. Außerdem wollen wir Frauen Karrieren als Führungskräfte ermöglichen und durch unseren besonderen Service die Motivation der Mitarbeiter steigern“. Telearbeit und Jobsharing, Kinderbetreuung oder auch der Reinigungs- und Bügelservice des Unternehmens sind Beispiele aus dem seit vier Jahren erfolgreich gelebten Projekt des Erdgasförderers. Wirtschaftlich seien solche Aktivitäten in jedem Fall, berichtet Nussbaumer, und nennt als Kennzahl-Beispiele die sich direkt auf die Wirtschaftlichkeit auswirkende geringe Fluktuation und den niedrigen Krankenstand.

Um Zahlen ging es auch beim dritten deutschen Fachkongress „Bildungscontrolling“, der parallel zur „Zukunft Personal“ stattfand. „Bildungscontrolling steckt bei uns noch in den Kinderschuhen“, erklärt der Vertreter eines sauerländischen Heiztechnik- und Sanitärproduzenten seine Teilnahme am Kongress. Künftig will das Unternehmen die Weiterbildung für die weltweit 2.000 Beschäftigten besser auf ihre Wirksamkeit überprüfen. „Wir haben schon einige Instrumente implementiert. Hier habe ich vor allem aus den Praxisberichten erfahren, wie wir daraus rasch nutzbringende Erkenntnisse gewinnen können.“

Zukunft Personal 2006

Der nächste Branchentreffpunkt wartet bereits: Die Messe „Zukunft Personal 2006“ findet am 13. und 14. September 2006 in der Messe Köln, Halle 13.1, statt.

www.personal-messe.de