Totgesagte leben länger – auf wohl keine andere IT-Technologie passt diese Volksweisheit besser als auf den Host. Weder die Entwicklung im PC-Markt noch das stürmische Wachstum im Client/Server-Segment konnte den Host vom Markt verdrängen. Zwar beherrscht die klassische Mainframe-Architektur den Markt nicht mehr, wie dies vor einigen Jahren noch der Fall war, aber von einem Rückzug in die Bedeutungslosigkeit kann auch keine Rede sein. Im Gegenteil, der klassische Host hat seinen Platz gefunden und besetzt interessante Nischen, innerhalb derer seine Stärken voll ausgespielt werden können. Gegenwärtig gibt es mehrere dominierende Trends, die die Bedeutung von Hostsystemen festigen und die Technologie auch in den nächsten Jahren unentbehrlich machen. Einer der wesentlichsten Marktentwicklungen findet zweifelsohne im e-Business statt. Der Markt für e-Business-Lösungen zieht, entgegen vieler pessimistischer Prognosen, gewaltig an und zeugt mit überraschend hohen Verkaufszahlen von der Akzeptanz des neuen Vertriebsweges. Mächtige Lösungen wie otto.de zeigen, dass sich die Absatzwege über den klassischen Handel und über den Online-Shop nicht miteinander konkurrieren, sondern sich vielmehr ergänzen. Viele e-Business-Lösungen sind den Kinderschuhen entwachsen und zu mächtigen Lösungen herangereift. Wenn mehrere Tausend Anwender täglich in umfangreichen Produktdatenbanken recherchieren und mit den zugehörigen Bestellungen komplexe Transaktionen und Datenbankzugriffe auslösen, kommen die Vorteile der klassischen Hostlösung voll zum Tragen. Bedingt durch die Hostarchitektur laufen alle benötigten Anwendungen auf einer Maschine. Ein Konzept das, entsprechende Hardware vorausgesetzt, zwangsläufig zu hoher Verarbeitungsgeschwindigkeit und kurzen Reaktionszeiten führt. Was bei der Realisierung mächtiger e-Business-Lösungen jedoch häufig übersehen wird, ist die Tatsache, dass die Integration der Backends den Löwenanteil der Projektkosten verschlingt. Während die Implementierung eines Online-Shops mit durchschnittlich etwa 100.000 Euro veranschlagt wird, kostet die zugehörige Integration der Backends sowie der Analyse- und CRM-Systeme nicht selten ein Vielfaches dieses Betrages. In der einfacheren Integration der Backends liegt deshalb eine wesentliche Herausforderung für erfolgreiche Hostlösungen. Denn erst wenn es auf einfachem Wege gelingt die Hostapplikation für die Außenwelt zu öffnen, können die zahlreichen Vorteile der Hostarchitektur wie Zuverlässigkeit, Sicherheit, Skalierbarkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit für e-Business-Lösungen nutzbar gemacht werden.
Eine weitere Entwicklung die die Position des Hosts begünstigt ist das schrumpfende IT-Budget vieler CIOs. Zusammen mit der weithin verbreiteten Meinung, dass Client/Server-Lösungen günstiger in der Anschaffung sind, reift die Erkenntnis, dass die Administrationskosten für die Systeme leicht ausufern können. Hier bietet der Host durch seinen zentralistischen Ansatz meist geringere und vor allem transparentere Kostenstrukturen. In diesem Zusammenhang gewinnt ein weiterer Aspekt an Bedeutung: Je geringer das IT-Budget ist, desto attraktiver wird die Modernisierung bestehender Anwendungen. Im Vergleich zur echten Neuentwicklung rückt die Modernisierung wieder in das Blickfeld der IT-Manager. Die Modernisierung bestehender Anwendungen macht in vielerlei Hinsicht Sinn. So wurde der Großteil der Host-Anwendungen bereits vor einigen Jahren in COBOL entwickelt und nach wie vor bilden die Applikationen die bestehenden Geschäftsprozesse optimal ab. Auch ist die Qualität und Stabilität der Anwendungen noch immer hervorragend. Diese herausragenden Merkmale würden bei einer Neuentwicklung für oftmals fragwürdige Vorteile geopfert. Im Falle einer Modernisierung bleiben die Stärken bestehender Anwendungen unverändert erhalten, weil der Sourcecode nur geringfügig angepasst werden muss. Mit dem Einsatz geeigneter Tools werden umfangreiche Modernisierungsprojekte effektiv unterstützt und – vor allem – mit geringen Investitionskosten möglich. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und erstrecken sich über die Realisierung graphischer Benutzeroberflächen, Integration von Backends bis zur nachträglichen Einbindung von Datenbanken in bestehende Anwendungen. Allen Modernisierungsprojekten gemeinsam ist der Erhalt der Softwarequalität und der teilweise sehr geringe Aufwand, mit dem die Integration erreicht werden kann.
Besonders die Integration von Backends ist nicht nur aus technischer und sicherheitsrelevanter Sicht ein komplexes Unterfangen. Bedingt durch die sehr heterogene Hardware gilt es, zahlreiche Kommunikationsprotokolle wie z. B. Fax, e-Mail, CTI, SMS, WAP, XML und EDI zu unterstützen. Der hierfür benötigte Entwicklungsaufwand würde die meisten Applikationsentwickler zu sehr von der eigentlichen Anwendung ablenken und aufgrund des hohen Pflegeaufwandes zu immensen Entwicklungskosten führen. Schön, dass hierfür zahlreiche Host-to-anything-Systeme angeboten werden. Mit ihrer Hilfe werden Host-Anwendungen zu leistungsfähigen kommunikationsorientierten e-Business-Lösungen und die Integration der Backends wird wieder ein Stück einfacher.
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