Im Bereich „Hybrid Cloud“ Sieht der neue CEO von IBM, Arvind Krishna, ein enormes Wachstumspotenzial, verspricht er sich doch einen Markt in Höhe von einer Billion Dollar. Doch um für die Zukunft flexibel genug aufgestellt zu sein, verordnet er für „Big Blue“ eine Aufteilung bis Ende 2021: Die verbliebene IBM solle sich verstärkt auf die offene Hybrid-Cloud-Plattform und die KI-Fähigkeiten konzentrieren. Dagegen werde das neue Unternehmen, NewCo genannt, sich auf die Bereitstellung von verwalteten Infrastrukturdiensten fokussieren.
Digitalisierung prägt den IT-Markt und entsprechende Transformationen in den Unternehmen kennzeichnen die Entwicklung. Laut IBM drängen sich zwei Strömungen auf: Neben einer enormen Zunahme der Nachfrage im Bereich technischer Fähigkeiten zeige sich, dass die Bedürfnisse der Anwender beim Kauf von Anwendungs- und Infrastrukturdiensten divergieren. Deswegen habe man sich bei IBM beschlossen, dass der Geschäftsbereich Managed Infrastructure Services des GTS-Segments zu einem unabhängigen Unternehmen wird, zunächst die Bezeichnung „NewCo“ tragen werde. Dies soll „irgendwann gegen Ende 2021“ gegründet sein. Damit ergibt sich eine Aufteilung: Die verbliebene IBM wird sich verstärkt auf die offene Hybrid-Cloud-Plattform und die KI-Fähigkeiten konzentrieren. Dagegen werde das neue Unternehmen sich auf die Bereitstellung von verwalteten Infrastrukturdiensten fokussieren.
Laut Krishna entwickeln sich hybride Cloud und KI mittlerweile sehr schnell zum Schauplatz des Handels, der Transaktionen und im Laufe der Zeit auch der Datenverarbeitung selbst. Dieser Wandel werde durch die sich wandelnden Bedürfnisse der Anwender vorangetrieben, die die Entscheidung für einen offenen Hybrid-Cloud-Ansatz 2,5-mal wertvoller finden, als sich allein auf die öffentliche Cloud zu verlassen. Somit werde die verbliebene IBM ihre Energie auf die Dinge zu konzentrieren, die für die Kunden am wichtigsten sind und als ein damit noch stärker fokussiertes Unternehmen werde IBM schneller Innovationen umsetzen sowie strategisch stärker in die Zukunft des Geschäfts investieren können.
Heute machen bei der „alten IBM“ die Dienstleistungen mehr als 60 Prozent des Umsatzes aus. Wenn NewCo ein unabhängiges Unternehmen wird, argumentiert Krishna, werde das Software- und Lösungsportfolio den Großteil des Umsatzes ausmachen. Dies stellt eine bedeutende Verschiebung im Geschäftsmodell dar. Nach Einschätzung von Krishna ermöglichte es die Übernahme von Red Hat, eine offene und sichere hybride Cloud-Plattform aufzubauen, die alle Standorte abdeckt, an denen unsere Kunden Computing-on-Premise, private und öffentlich betriebene öffentliche Cloud-Umgebungen betreiben.
Die Nachfrage nach offenen Hybrid-Cloud-Plattformen steige rasant. Dies werde durch den Wert angetrieben, den Kunden in einer hybriden Cloud-Architektur finden, die auf Open-Source-Innovation aufbaut und Auswahl und Kontrolle ermöglicht. Mit Red Hat hat IBM, so Krishna, zum Beispiel die Cloud Paks eingeführt und damit das Systemportfolio gestärkt.
Für die NewCo als unabhängiges Unternehmen prognostiziert Krishna eine glänzende Zukunft: NewCo verfüge über Fachkompetenz bei der erfolgreichen Verwaltung der komplexen und unternehmenskritischen Infrastruktur der wichtigsten Organisationen der Welt. Bereits am ersten Tag seiner Existenz wird NewCo das führende Unternehmen im Bereich der verwalteten Infrastrukturdienste mit einem Jahresumsatz von fast 19 Milliarden Dollar sein – doppelt so groß wie der nächste Konkurrent.
NewCo betreut dann bereits mehr als 4.600 Kunden – darunter mehr als 75 Prozent der Fortune 100-Unternehmen. Seine globale Reichweite wird sich über 115 Länder erstrecken und etwa 90.000 Mitarbeiter einschließen. Als eigenständiges Unternehmen soll NewCo in der Lage sein, ein effizienteres Betriebsmodell aufzubauen, das sich auf die Dienstleistungen konzentriert und darauf ausgerichtet ist, die nächste Generation von transformatorisch Infrastrukturdiensten anzubieten.
Die beiden Unternehmen sollen auch weiterhin stark verbunden bleiben, da NewCo der bevorzugte Partner von IBM im Bereich Infrastruktur bleiben wird. In der Zwischenzeit wird das Technology Support Services (TSS)-Geschäft des GTS-Segments ein integraler Bestandteil von IBM bleiben. (rhh)