Was bedeutet eigentlich plattformunabhängig? Plattformunabhängigkeit heißt im anwendbaren Sinne, dass die ausgewählte Software auf allen gängigen Rechnern oder Datenbank-Systemen, die am Markt zur Verfügung stehen, ohne Probleme einsetzbar ist. Warum also geht der Trend in Richtung Plattformunabhängigkeit? Wir als Applikationshersteller haben zum einen den Vorteil, dass die Sourcen für alle Zielsysteme nur einmal entwickelt und auch nur einmal kompiliert werden müssen. Verwendet man dazu ausgereifte Standards, besitzt man eine kostengünstige, effektive und multiple Methode der Software-Entwicklung. Linux und Java spielen hier in der Zukunft sicherlich eine wichtige Rolle. Eine weitere Betrachtung war und ist es hier auch, die Abhängigkeiten von den Hardware- und Datenbank-Monopolisten abzustreifen, um frei und perspektivisch entwickeln zu können.
Kommentator: Thomas Feike, Geschäftsführer der update Solutions AG
Ähnlich sieht die Motivation der Anwender aus. Der Kostendruck in den Unternehmen zwingt die Entscheider, getätigte Investitionen nicht nur zu schützen, sondern auch darauf zu achten, gewachsenes Know-how in neue Technologien zu transferieren und bei Neuanschaffungen auf moderne, wartungs- und kostengünstige Produkte zurückgreifen zu können. Oftmals besteht auch der Wunsch, kleinere Ergänzungen oder Modifikationen an der Software vom eigenen Personal durchführen zu lassen, ohne den jeweiligen Software-Partner bemühen, also auch bezahlen zu müssen. Im Bereich der Hardware wünscht der Kunde die Unabhängigkeit vom Hardware-Hersteller, um jederzeit auf technisch und preislich aktuelle Angebote zurückgreifen zu können. Der mittlerweile in den Unternehmen vorherrschende Ausbildungsstand der IT-Mitarbeiter und die immer anwenderfreundlicher werdenden Hardware- und Systemumgebungen lassen derartige Überlegungen gut zu – die Rechnung scheint aufzugehen.
Wie sieht das Fazit eines IT-Komplettanbieters aus?
Bei erster Betrachtung steht für einen potentiellen Entscheider die Hardware-Thematik in erster Reihe. Bei der zweiten Betrachtung merkt der Interessent schnell, dass es durchaus noch genügend software- und hardwaretechnische Probleme aus diesem Themenkreis gibt, und bei der dritten Betrachtung stellt sich oftmals heraus, dass man zwar die Plattformunabhängigkeit irgendwie und mit viel Personal- und Geldeinsatz hinbekommen würde, aber dann wiederum der qualifizierte und perspektivische Branchen-Software-Anbieter nicht zur Verfügung steht. Man muss unliebsame und teure Kompromisse eingehen.
Wir haben gelernt, dass es trotz aller Neutralitätsdiskussion immer eine gewisse Abhängigkeit gibt. Eine 100-prozentige Neutralität gibt es nicht. Somit rückt die Funktionalität der Anwendung wieder in den Vordergrund. Meine Strategie ist so einfach wie effektiv. Ich habe mich mit meinem Team dem technischen Thema erfolgreich gestellt. Der Schwerpunkt und der Mehrwert für unsere Kunden sind unser Branchenwissen im Bereich der Fertigung und des technischen Großhandels sowie unser ausgereiftes ERP-Komplettsystem. Gerne beraten wir über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Plattformen, denn der Kunde trifft diesbezüglich souverän seine Entscheidungen.
Kommentator: Thomas Feike, Geschäftsführer der update Solutions AG