Der Versandhandel stellt besondere Anforderungen an seine IT: Nur mit optimaler Software ist eine schnelle Auftragsabwicklung und damit eine optimale Kundenzufriedenheit sicherzustellen. Das COBOL-basierte ERP-/CRM-Paket SPH_direkt enthält neben klassischen Warenwirtschaftsfunktionalitäten sowohl eine Response-Kontrolle als auch eine Prognoserechnung und ist in der Lage selbst winzigste Details zu erfassen. Über 50.000 Aufträge pro Tag kann die 5250-Anwendung verarbeiten. „Modern“ soll die Lösung nun mit Hilfe einer neuen Software-Entwicklungsumgebung werden. Die SPH AG will mit Advantage Plex und der Hilfe der AD Solutions AG zeit- und kostenbewusst erweiterte Funktionalitäten sowie eine grafische Oberfläche generieren. Der Versandhandel bleibt von konjunkturellen Schwächen zwar meist verschont, dem Wandel der Zeit muss er sich dennoch stellen – auch und gerade im Hinblick auf seine IT-Landschaft. Ohne grafische Benutzeroberflächen ist das vielfach praktizierte Outsourcing an Call Center kaum möglich: Der Überblick fehlt. Langwierige Einarbeitung in zeichenorientierte Systeme ist also weder gewünscht noch bezahlbar, weshalb sich die Softwarehersteller immer mehr an der grafischen Oberfläche von Windows ausrichten. Auch der Wunsch nach Web-Funktionalität, der inzwischen zu den priorisierten Anforderungen gehört, wird immer stärker berücksichtigt.

Kein Neukundengeschäft mit Green Screens

Langjährig gewachsene Lösungen neu zu designen, ist eine Mammutaufgabe. Zunächst in Zusammenarbeit mit IBM auf der /36 entwickelt, hat SPH (vormals Softwarehaus Hartmann) die Software auf die iSeries portiert und daraus ein Rundum-Paket für den Versandhandel entwickelt. So entstand eine Komplettlösung als ERP-/CRM-System für diese Branche, eine 5250-Anwendung mit ausgereifter Funktionalität, optisch aber modernisierungsbedürftig. Die SPH AG hat schon vor Jahren wiederholt Versuche unternommen, ein geeignetes Tool zu finden, diese aber enttäuscht immer wieder abgebrochen: Zu lange Entwicklungszeiten und die mangelnde Konvertierungsfunktionalität der evaluierten Werkzeuge sorgten dafür, dass das Festhalten an Bewährtem immer noch als bessere Variante erschien. „Seither wurde aber der Leidensdruck immer größer“, erklärt Georg Daub, Vorstandsmitglied des Stuttgarter Softwarehauses. „Mit Green Screens ist kein Neukundengeschäft mehr möglich“. Zunächst wurde GUI-fiziert, unter dem Namen doo4yoo läuft die optisch aufgewertete SPH_direkt-Variante bereits als ASP-Angebot im Internet. „Für den lokalen Gebrauch sahen wir diesen Weg aber nicht“, so Daub, „wir wollten besser und schneller werden und auch zusätzliche Funktionalitäten haben.“

Während noch überlegt wurde, die vorhandene Lösung doch in 3GL-Sprachen unter Windows selbst neu zu programmieren, was nach Daubs Worten aus Zeitgründen „unmöglich“ schien, erreichte die SPH AG dann eine Direktmarketing-Aktion der AD Solutions AG. „Die beschrieb genau unsere Problematik“, erinnert er sich, ebenso an die eigene Reaktion: „Wir dachten: Wenn AD Solutions die eierlegende Wollmilchsau für uns hat, dann schauen wir doch mal…“. Es folgte ein Referenzbesuch bei SORECO in der Schweiz, die das potenzielle Wunschwerkzeug schon erfolgreich für ein Neudesign benutzt hatte. Die Reise überzeugte.

Dosierte Handarbeit

Nach ersten Anlaufschwierigkeiten ist Advantage Plex bei SPH seit Januar diesen Jahres im Einsatz. Die Entscheidung fiel nach einem Proof of Concept, das mit komplexen Funktionalitäten die Entwicklungsmannschaft von SPH überzeugte. Kalender-Controls sind integriert, der Menü-Baum in Form eines Explorers realisiert, das Aufrufen von Programmen mit unterschiedlichen Fenstertechniken ist möglich. „Man merkte also, dass hier mit Advantage Plex ein Produkt entstanden ist, dass über viele Jahre tatsächlich praxiserprobt ist“, erläutert Daub und erinnert sich, dass bei den sondierten Alternativ-Tools „sehr viel in Handarbeit nachzubessern“ gewesen wäre. Handarbeit gebe es mit Advantage Plex zwar auch, „doch diese Nacharbeit können wir in Schritten gestalten und unser Phasenkonzept umsetzen. Zunächst wird der Online-Teil umgestellt und dann Schritt für Schritt die Batch-Verarbeitung“.

Das User Interface wird zunächst um die Plattformen WinC und Java erweitert, in einem weiteren Schritt erfolgt die Optimierung der Batchprozesse mit Erweiterung des Workflow. Advantage Plex erweist sich in der Praxis als eine sehr komfortable Entwicklungsumgebung, mit der eine Fülle an Funktionalität bereits in die Basisstruktur der Software integriert werden kann. „Die ganze Vererbungstechnik, die in der Datenbank zu hinterlegenden Informationen, die auch sofort nutzbar sind, haben uns davon überzeugt, dass wir mit Advantage Plex an der richtigen Adresse sind“, lobt Daub. „Funktionalitäten, die mit händischer Programmierung Wochen und Monate bräuchten, hatten wir teilweise an einem Nachmittag realisiert“. In der Anfangsphase braucht der User allerdings Unterstützung im Umgang mit dem Werkzeug, der geplante Alleingang nach kurzer Schulungsphase sei nicht gelungen. „Wirklich gut organisiert“, nennt Georg Daub das zusätzlich georderte Consulting und Coaching durch AD Solutions, „das allerdings auch nötig gewesen ist“. Wer das Tool beherrsche, könne sehr gute Ergebnisse erzielen. Was generiert wird, läuft – man habe bis jetzt keinen einzigen Systemabsturz erlebt.

Rasend schnell

Zeichenorientierte Oberflächen sind wahre Rennstrecken für geübte Erfasser. Die reduzierte Geschwindigkeit durch die neue grafische Oberfläche will Daub durch Ablaufänderungen wettmachen. Dabei hilft auch die Verlagerung einiger Prozesse vom interaktiven System- in den Batch-Bereich. „Wenn es um die Anzeige-Funktionalitäten geht, ist die Geschwindigkeit schon heute deutlich höher“, so Daub.

Mitte des Jahres soll die Modernisierung der Online-Verarbeitung funktional abgeschlossen sein, dann werden die Drucktechniken – auch in Richtung Archivierung – optimiert. Im Anschluss will sich SPH der Batch-Verarbeitung widmen. „Ein Neukunde könnte mit unserer neuen Lösung aber schon in der zweiten Jahreshälfte starten“, erklärt Daub. „Mit Advantage Plex ging unser Konzept auf, mit bestehender und neuer Lösung parallel zu fahren“. So bleibe das bewährte, marketingstarke Datenbankmodell zunächst unberührt, die moderne Anwendung setze hier auf. Neukunden zeigten sich an den Zwischenergebnissen schon sehr interessiert, auch Bestandskunden wollen den Weg in die moderne Welt mitgehen. Dass dieser für SPH mitunter steinig war, fasst Georg Daub so zusammen: „Wir haben in unsere Tool-Auswahl viel Zeit investiert, uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und die Produkte in der Praxis angesehen. Wir sind immer noch fest davon überzeugt, dass wir mit Advantage Plex die beste Karte gezogen haben“.

SPH AG

e-Commerce Systemhaus

D–70469 Stuttgart

Telefon: (+49) 0711/8905-301

www.sph-ag.com

AD Solutions AG

D–40789 Monheim

Telefon: (+49) 021 73 / 16 75-280

www.adsolutions.de