Anwendungen, die seit Jahr und Tag ihre Arbeit auf iSeries und sonstigen Mainframe-Systemen verrichten, sind vom Internet isoliert, stellen jedoch bezüglich der Datenhaltung das Rückrad vieler Unternehmen dar. Auf der anderen Seite finden wir in zunehmenden Maße internetfähige Problemlösungen, die in gewisser Weise losgelöst von den Produktionsdaten dastehen. Diese Situation muss sich schnell ändern. Alt-Anwendungssysteme müssen Ihren Weg ins Internet finden, um den Anforderungen der Zeit genügen zu können, und Internet-Anwendungen müssen den direkten Weg zu den Daten der Unternehmung finden. Die Integration von Web-Anwendungen mit Funktionen und Daten der Alt-Anwendung ist oftmals unterschätzt worden. Anwendungsentwickler, die vor der Aufgabe standen, Low-Level-Schnittstellen zwischen diesen beiden Welten zu schaffen, sahen sich nicht selten unerwartet komplexen Problemzusammenhängen ausgesetzt, die zu kostenintensiven Entwicklungen führten.
Die komplette Neuentwicklung internetfähiger Anwendungen, die auf Massendaten des Mainframes zugreifen, stellt oftmals keinen gangbaren Weg dar. Auch hier stehen Kontenintensität, Ressourcen- und Zeitbedarf sowie die damit verbundenen Risiken den Vorhaben entgegen.
Die Lösung des Problems liegt in der Antwort auf die Frage: „Wie können die Funktionen der Geschäftsanwendung in das Internet gestellt werden, ohne die Integrität der Anwendung und der Daten zu gefährden“?
Eine Antwort auf diese Frage hat die Firma KIA Motors, Deutschland, gefunden. Um im hartumkämpften deutschen Fahrzeugmarkt eine bessere Position einnehmen zu können, sollten den KIA-Händlern Online-Zugriffe auf aktuelle Bestandsdaten und Vertriebsdaten ermöglicht werden.
Mit Hilfe von Seagulls „J Walk“ wurden die Bestandsdatenverwaltung und diverse andere Anwendungsteile so aufbereitet, dass ein direkter Web-Zugriff möglich ist und somit ständig aktuelle Daten vom Händlern abgefragt werden können.
Folgende Funktionen stehen für den Händler bereit:
– Prüfen der Verfügbarkeit von Fahrzeugen im gesamten deutschen Raum
– Fahrzeuge online bestellen
– Prüfen des Lieferstatus von Fahrzeugen
– Garantiefälle bearbeiten und Status prüfen
– Ersatzteil-Historie verwalten
– Preise und Verfügbarkeit von Ersatzteilen prüfen
– Zugriff auf die Sicherheitscodes von Fahrzeugen
Harald Poppe, EDV-Leiter bei KIA Motors stellte fest: „Bevor wir uns für Seagulls J Walk entschieden haben, sahen wir uns intensiv die Produkte anderer Anbieter an. Wir sind dann zu dem Schluss gekommen, dass andere internetbasierte Lösungen mehr Einsatz, Kosten und Entwicklungszeit benötigen würden. Ein weiterer Aspekt war, dass andere Lösungen spezielle JAVA-Skills voraussetzten, die in unserem Haus nicht verfügbar waren.“
Unterm Strich lassen sich folgende Verbesserungen für das Unternehmen erkennen:
– Personalkostenreduzierung in diesem Bereich zwischen 70 und 80 Prozent
– 5.000? Versandkosteneinsparungen pro Monat
– Beschleunigung der Ersatzteillieferungen von zwei bis drei Tagen auf einen Tag im Durchschnitt
– Präzisiere Abwicklung von Bestellungen
– Verbesserung der Kundenbetreuung
– Imagegewinn für KIA-Händler
– Verbesserte Händlerinformationen bezüglich der Verfügbarkeit von Fahrzeugen und Ersatzteilen
– Erlangung von Informationen bezüglich des Bestellverhaltens von Händlern
KIA Motors hat sich durch den Einsatz von Seagulls J Walk entschieden, die Dialoge einer bestehenden Anwendung internetfähig zu machen. J Walk versetzt den Entwickler in die Lage, sehr schnell webfähige Anwendungsschnittstellen zu generieren, die auf JAVA-, Browser- oder Windows-Clients eingesetzt werden können. Ein Zusatznutzen besteht darin, weitere Desktop-Anwendungen (Excel, WinWord etc.) in die Dialoge einzubinden, so dass „verglichen mit der Alt-Anwendung“ ein neuer Workflow entsteht, ohne dass die Host-Anwendung in irgend einer Weise geändert werden muss. Die Kommunikation zwischen den neuen Client-Dialogen und der Host-Applikation wird über die Dialogdatenströme des Hosts realisiert.
Da die Host-Anwendung nicht geändert werden muss, minimiert sich das Risiko, dass Geschäftsprozesse unterbrochen werden. Das Risiko, das Projekte nicht erfolgreich beendet werden, geht gegen Null – verglichen mit dem Ansatz, eine webfähige Anwendung „auf der grünen Wiese“ zu erstellen.
Ein weiterer Lösungsansatz besteht darin, Programm-Interfaces (Adaptoren) für Host-Anwendungen bereitzustellen, die nicht auf die Dialogebene einsetzen, sondern direkt auf der Programmebene arbeiten. Diese Programmschnittstellen können dann von neuen Web-Anwendungen angesprochen werden. So werden Host-Prozesse als Dienste für Clients unterschiedlicher Art „quasi als Standardmodule“ gesehen.
Tools „wie Seagulls Transidiom“ zerlegen (nicht physisch, sondern logisch) die Alt-Applikation sozusagen in eine Sammlung von Funktionen, die Clients unterschiedlicher Art zugänglich gemacht werden. Indem wir Adaptoren einsetzen, stellen wir Funktionen von monolithischen Host-Anwendungen von außen sichtbar dar und verwandeln sie in Komponenten und Web-Dienste. XML via JAVA Beans, COM-Objekte und SOAP-Schnittstellen können dann die erzeugten Komponenten lokalisieren und auf sie zugreifen, unabhängig davon, mit welcher Programmiersprache oder in welchem Programmmodell die Host-Applikation erstellt wurde.
Auch diese Lösung greift nicht physisch in die bestehende Anwendung ein. Die Alt-Anwendung bleibt unmodifiziert und intakt. Prozesslogiken werden nicht dupliziert. Der Einsatz von Adaptoren führt also nicht zur Änderung einer bestehenden Anwendung, sondern es werden neue nicht-dialogorientierte Schnittstellen unter anderem auch für einen Web-Zugriff bereitgestellt.
Adaptoren integrieren Alt-Anwendungen auf der Prozessebene – sowohl mit bestehenden anderen Server-Applikationen als auch mit bestehenden und neuen Front-Ends. Der Zugriff erfolgt über Industriestandard-Schnittstellen und minimiert den Programmierungsaufwand, so dass die Bereitstellung neuer Funktionen und Umgebungen erheblich beschleunigt wird.
Folgende Lösungen lassen sich erreichen:
– Erstellung einer Websphere MQ-basierten Schnittstelle zum Alt-System
– Generierung von Standard-JAVA Beans oder COM-Komponenten aus Alt-Systemen
– Darstellung von Ein-/Ausgabe-Datenströmen einer Alt-Anwendung als XML-Interface
– Einsatz von Alt-Applikationen als Web-Dienste
In Bild 1 sehen Sie die grafische Darstellung der beiden Lösungsansätze: links den dialogorientierten, rechts den Adaptoren-orientierten Ansatz und die dabei zum Einsatz kommenden Seagull-Produkte. Darunter finden Sie dann die Schnittstellen, mit denen die Produkte zusammenarbeiten.
Es ist offensichtlich, dass Alt-Systeme und -Anwendungen weiterhin eine signifikante Rolle im Gesamtgefüge unser Anwendungssysteme spielen werden. Hand in Hand mit dieser Entwicklung besteht die Notwendigkeit, kostenorientiert die bestmöglichste Lösung zu finden. Seagull-Produkte – wie J Walk und Transidiom – helfen Ihnen dabei alte und neue Welten miteinander zu verbinden, neue strategische Architekturen zu entwerfen, ohne dabei das Kerngeschäft Ihres Unternehmens in Frage zu stellen.
Seagull Deutschland GmbH
D–71034 Böblingen
Telefon: (+49) 07031/714-791
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