Wenn es in einem Geschäftsfeld um die Abbildung detaillierter Eigenheiten geht, um besondere Anforderungen an die gesamte Organisation und vor allem um die Abbildung von speziellen Prozessen, dann stoßen die klassischen ERP- (Enterprise Resource Planning-) Alleskönner schnell an ihre Grenzen. An jeweils geschäftstypisch entscheidenden Stellen helfen jedoch Branchenlösungen weiter, wie das Beispiel IBS Bau+Land zeigt.
Basteln oder fertig einkaufen
Wer auf der Suche nach einer Business-Software ist, steht zunächst vor der Kardinalsfrage, den mühsamen und insbesondere auch in den Folgekosten teureren Weg des Aufbaus einer Individuallösung zu gehen oder sich für ein Standardprodukt zu entscheiden. Einer der vielen Vorteile des Standards liegt in dem integrierten Prozessualwissen. Dieses hat sich dank der Erfahrungen anderer Anwender von Release zu Release immer weiter verbessert, so dass die Stunde Null de facto schon dem Arbeiten mit einem vielfach bewährten und runden Produkt gleichkommt.
Übergreifend oder passgenau
Solche ERP-Standardlösungen sind als übergreifende und auch als branchenspezifische Produkte erhältlich. Eine branchenübergreifende ERP-Software kann man sich wie ein großes Räderwerk vorstellen, das dann erst zum Einsatz kommt, wenn man zuvor an unzählig vielen Rädchen gedreht hat. Das ist bei den Branchenkennern nicht notwendig, denn hier genügt beispielsweise eine Software für den pharmazeutischen Großhandel wie IBS Pharma, die nicht nur den branchentypisch extrem hohen Ansprüchen bei Beschaffung, Pick-Prozess, Kundenservice, Auslieferung und Lagerhaltung berücksichtigt, sondern auch die Richtlinien der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften – ganz ohne Zutun.
Alleskönner können alles?
Vergleichbar ist der Unterschied von Alleskönnern und Spezialisten in der IT in etwa mit dem von Autos: Für den Hersteller ist es günstiger, nur ein Modell herzustellen, weiterzuentwickeln und Ersatzteile vorzuhalten Aber taugt der gleiche Wagen wirklich für den Feldweg, die Stadtfahrt und den Nürburgring?
Für die Branche entwickelt
Vorteilhafter sind da punktgenau entwickelte Branchenlösungen, wie zum Beispiel – zurück zur IT – IBS Bau+Land für den Großhandel mit Bau- und Landmaschinen, in dem es um hochwertige Anlagegüter und ihre Ersatzteile geht. Das Branchenpaket orientiert sich hautnah am Einsatzmarkt und vermag umfangreiches Branchen-Know-how in die Waagschale zu legen. So basieren knapp 30 Prozent der gesamten Lösung auf fundiertem Branchenwissen, während das etwas breitere Fundament sozusagen ERP-Allgemeingut ist.
Branchen-Know-how in einem Guss
Solche Spezifika sind bei IBS Bau+Land unter anderem eine über den gesamten Verkaufsprozess hinweg reichende verlässliche Margen-Kontrolle und eine Einkaufsschnittstelle zu nicht lagerführenden Teilen. Das Bestands- und Lagerwesen erhöht die Lagerproduktivität und hilft gleichzeitig dabei, Überkapazitäten, Langsamdreher und eine Überalterung des Bestands zu vermeiden. Integriert sind auch für die Branche so typische Features wie An- und Abbau, Altteile-Handling und -Rücknahme, eine Einkaufs-Schnittstelle zu nicht lagerführenden Teilen und eine Reparatur-Abwicklung.
Funktionalitäten dieser Art ließen sich ohne Integration in den Standard nur über mühselige Customizings nachträglich zeitintensiv und teuer einrichten – nicht selten sogar nach jedem Release-Wechsel wieder aufs Neue. Gerade deshalb forciert International Business Systems die Entwicklung weiterer Branchenlösungen, um für die Anwender bei möglichst schnellem Return on Investment die Total Cost of Ownerships niedrig zu halten.
Fachautor: Andre Grigjanis