Viele Unternehmen müssen die Effizienz ihrer IT erhöhen. Viele lösen diese Aufgabe, indem sie ihre IT-Infrastruktur standardisieren. Denn wer sich auf einige wenige Hersteller und Produkte konzentriert, kann Kosten senken und die Komplexität der IT reduzieren. Das zeigt das Beispiel der Heidelberger Druckmaschinen AG: Der Lösungsanbieter für die Printmedien-Industrie ist auf WRQ Reflection als einzige Host-Access-Lösung umgestiegen und hat so die Kosten für den Zugriff auf Host-Systeme um zehn Prozent gesenkt. Aktualität hat bei der Heidelberger Druckmaschinen AG oberste Priorität – das gilt vor allem für die IT. Um den Mitarbeitern bestmögliche Arbeitsbedingungen zu bieten, setzt das Unternehmen geleaste PCs ein, die alle drei Jahre ausgetauscht werden. Dabei rüstet der Druckexperte die eingesetzten Software-Produkte jedes Mal auf die aktuellsten Versionen auf. „So stellen wir sicher, dass unsere IT ständig auf dem neuesten Stand ist und das Heidelberg Business optimal unterstützen kann“, sagt Axel Junghans, Manager Global Client Systems bei Heidelberger. Der Druck-Spezialist betreibt drei Rechenzentren: An den Standorten Wiesloch (bei Heidelberg), Kennesaw (im US-Bundesstaat Georgia) und Singapur sind insgesamt rund 500 IT-Spezialisten beschäftigt.
Neues Betriebssystem, neue Software
Als erneut ein PC-Austausch anstand, entschieden sich die IT-Verantwortlichen, von Windows 2000 auf Windows XP zu migrieren. Die Konsequenz: Das Unternehmen brauchte in allen Bereichen Software, die das Betriebssystem unterstützt. „Um sicherzustellen, dass die eingesetzten Produkte auch unter Windows XP laufen, haben wir unsere IT-Infrastruktur genau unter die Lupe genommen und alle Funktionen einzeln untersucht“, sagt Axel Junghans, der für den weltweiten XP-Rollout verantwortlich ist. „Dabei stellten wir fest, dass verschiedene Host-Access-Produkte im Einsatz waren, obwohl auch eine einzige Lösung alle Funktionen abdecken könnte.“ Zudem fiel auf, dass die internationalen Niederlassungen des Unternehmens zum Teil unterschiedliche Versionen des gleichen Produkts nutzten.
Heidelberg setzt verschiedene UNIX-, IBM Mainframe- und IBM iSeries-Hosts ein, auf denen geschäftskritische SAP-Anwendungen wie das Finanzwesen, die Abrechnung, die Rechnungsstellung oder das Personalwesen laufen. Weltweit greifen etwa 8.000 Mitarbeiter auf die Host-Systeme zu und nutzten dabei unterschiedliche Emulationen. Um mit UNIX-basierten Host-Anwendungen zu arbeiten, verwendeten sie Reflection X von WRQ, für den Zugriff auf IBM-Mainframe-Systeme war Attachmate Extra Enterprise 2000 im Einsatz. Im iSeries-Bereich nutzte Heidelberger zudem 5250-Emulationen verschiedener Hersteller. „Die jährlichen Kosten für die Wartung und den Betrieb der verschiedenen Lösungen waren sehr hoch“, erinnert sich Junghans. „Um Geld zu sparen und unsere IT-Infrastruktur zu harmonisieren, entschieden wir uns, auf eine einzige Host-Access-Software umzusteigen.“
Eine Software für alle Host-Aufgaben
Die Wahl fiel auf die Reflection Suite X von WRQ. Die Software ermöglicht Nutzern, von Windows-XP-Clients auf IBM Mainframe-, iSeries-, OpenVMS und UNIX-Systeme zuzugreifen. Der Vorteil: Die IT-Mitarbeiter mussten statt mehreren verschiedenen Host-Access-Lösungen nur ein Produkt auf den PCs an den Arbeitsplätzen installieren. „Die neue Lösung vereint alle nötigen Emulationen in einer Software“, sagt Axel Junghans. „Neben den Lizenzkosten senken wir auch die Ausgaben für die Installation, die Wartung und den Betrieb mehrerer Emulationen und konnten so die Gesamtkosten für den Host-Zugriff um zehn Prozent reduzieren.“ Heidelberger setzt die Reflection Suite X weltweit als Standard ein, um auf UNIX- und IBM-Mainframe-Host-Systeme zuzugreifen. Für iSeries-Rechner ist dies in Kürze geplant.
Die Software senkt nicht nur die Kosten, sondern erleichtert auch den IT-Mitarbeitern die Arbeit. Diese verwenden den Microsoft Systems Management Server (SMS), um Software von zentraler Stelle auf den Rechnern zu installieren. Dabei müssen sie für jede Software ein MSI-(Microsoft Installer-) Paket erstellen. Soll eine Host-Access-Software installiert werden, legt es beispielsweise fest, welcher Nutzer auf ein System zugreifen und Änderungen in den Host-Anwendungen vornehmen darf. Verwendet ein Unternehmen mehrere unterschiedliche Lösungen für den Host-Zugriff, muss es für jede ein eigenes MSI-Paket erstellen – je höher die Anzahl der eingesetzten Lösungen, desto aufwändiger und schwieriger ist die Software-Verteilung. Indem Heidelberger auf Reflection als einzige Emulationslösung standardisiert hat, konnte das Unternehmen die Installation auf den PCs erheblich beschleunigen: Statt mehrerer verschiedener war nur noch ein einziges MSI-Paket nötig. Die Reflection Suite X ermöglicht zudem, MSI-Pakete automatisch zu erstellen, so dass das Konfigurieren der Software-Tools wegfällt.
Bestehende IT-Ressourcen nutzen
Ein weiterer Vorteil: Auch Nutzer, die die Arbeit mit Emulationen anderer Anbieter gewohnt sind, können in ihrer vertrauten Umgebung weiterarbeiten. Die Software ermöglicht beispielsweise, das Oberflächen-Layout an das von Attachmate-Produkten anzupassen, so dass eine Schulung für ca. 2.000 früherer Attachmate-Nutzer wegfiel. Zudem lassen sich automatisch Makros übernehmen, die Anwender über Reflection X erstellt haben. Eine größere Herausforderung stellten die Befehlsabfolgen dar, die über Attachmate zu einem Makro zusammengefasst worden waren: An zwei Consulting-Tagen entwickelte WRQ eine Lösung, mit der Nutzer über die Reflection Suite X auch auf die rund 50 Attachmate-Makros zurückgreifen können. Bei einem Testprojekt stellten die WRQ-Berater fest, dass die Attachmate Extra-Makros in einer Programmiersprache verfasst sind, die der Sprache „Reflection Basic“ ähnelt. Zudem verwendeten die Makros eine Abstraktionsschicht in Form einer Header-Datei, die unter anderem Informationen über genutzte Schnittstellen enthielt. Damit die Makros nicht mehr Attachmate Extra, sondern die Reflection Suite X aufrufen, schrieben die Berater diese Header-Datei um und ersetzten die Referenz Attachmate Extra gegen die Reflection Suite X. So ließen sich etwa 80 Prozent eines Makros automatisch übernehmen. Für den restlichen Teil, bei dem ein manuelles Eingreifen nötig ist, schulte WRQ einen Mitarbeiter von Heidelberger, so dass das Unternehmen die Übersetzung selbst vornehmen kann. „Die Übernahme der Makros in die Reflection Suite X funktioniert sehr gut“, sagt Junghans. „Mit der neuen Lösung konnten wir nicht nur die Kosten für den Host-Zugriff senken und unsere IT-Infrastruktur vereinfachen, sondern auch problemlos an frühere Projekte anknüpfen.“
Fachautor: Norman Rohde
Lösungsanbieter: WRQ Software GmbH
Anwender: Heidelberger Druckmaschinen AG