Das wachsende Kostenbewusstsein der Unternehmen rückt auch die Anlagen für unterbrechungsfreie Stromversorgung ins Blickfeld. Im Trend liegt daher alles, was die Absicherung verbessert und womit die Unternehmen sparen können. USV-Systeme zur Absicherung unternehmenskritischer Systeme führen in der ansonsten bewegten IT-Landschaft ein Schattendasein. Sie fallen nur auf, wenn sie nicht funktionieren; der durch die ausgereifte Technik der Anlagen begrenzte Innovationsspielraum und die lange Lebensdauer machen eine permanente Beschäftigung mit ihnen überflüssig. Trotzdem stellen sie einen Kostenfaktor dar, den die Unternehmen auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten genauer unter die Lupe nehmen. Sie überdenken ihre Entscheidungsgrundlagen für die Auswahl der Anlagen und suchen nach Systemen, die ihnen ein Höchstmaß an Qualität zu möglichst geringen Kosten bieten. Die Hersteller kommen den Anforderungen der Unternehmen mit Neuerungen entgegen, die sich sowohl auf die Absicherungsleistung als auch auf die Betriebskosten auswirken.
Technische Neuerungen bei USV-Systemen bleiben naturgemäß bescheiden. Aber auch kleine Verbesserungen können gute Resultate erzielen – beispielsweise die Ausstattung der Anlagen mit digitalen Komponenten. Digitale Signal-Prozessoren (DSP) können parallel arbeiten und daher schneller reagieren als herkömmliche Steuereinheiten. Die moderne Steuertechnik als Regler für die Stromprobleme führt überdies dazu, dass das USV-System keinen Eingangsfilter benötigt.
Wirkungsgrad
Nachgefragt werden die digitalen Anlagen auch wegen ihres Sparpotentials. Da Gleich- und Wechselrichter in IGBT-Technik einen Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent bei komplexer Last erzielen, sparen die Anwender nicht nur Stromkosten für den Betrieb der USV, sondern auch Energiekosten für die Beseitigung der Abwärme. Diese Einsparungen können im Jahr leicht zwei- bis dreitausend Euro je nach Größe der USV-Anlage betragen.
Flexibilität
USV-Anlagen zählen mit einer Lebenszeit von ohne weiteres zehn Jahren zu den langlebigen Produkten. Erforderlich sind flexible Systeme, die im Lauf ihrer Lebensdauer an sich ändernde Erfordernisse des Unternehmens angepasst werden können. Die Unternehmen fragen verstärkt Anlagen nach, die zu einem späteren Zeitpunkt ausgebaut oder parallel geschaltet werden können. Auch Platzbedarf und Gewicht werden als Kostenfaktoren berücksichtigt. Moderne Anlagen fallen daher kleiner und leichter aus als ihre Vorgänger im selben Leistungsbereich.
Single-Lösungen
Mit der Zunahme zentralisierter IT-Strukturen setzt sich auch der Trend zur Single-Lösung weiter fort. Eine große USV-Anlage kommt nicht nur in der Anschaffung günstiger als viele kleine für eine dezentrale Absicherung, sie liegt auch im Wartungsaufwand niedriger. Lässt sich die Anzahl der USV-Anlagen im Unternehmen nicht reduzieren, ist das Know-how des Service-Technikers gefragt. Er soll alle USV-Geräte im Haus unabhängig vom Hersteller warten können.
Auch das Interesse der Unternehmen an Lösungskonzepten für bestehende oder neu einzurichtende Netzwerke steigt deutlich. Die Spannweite reicht dabei von Zentralisierungslösungen, die sich für die Unternehmen ab einem Leistungsbedarf von 6 kVA lohnen, über den Aufbau von Server-Räumen ab 10 kVA Leistung bis hin zu kompletten Rechenzentren mit einem Leistungsbedarf von mehr als 100 kVA im Parallel-/ Redundant-Modus.
Komplett-Lösung Netzwerke
Konzepte für Rechenzentren mit allen Komponenten von Rechnern und Servern über die Infrastrukturtechnik bis zu Service und Wartung lassen sich nur mit sehr viel Know-how aus unterschiedlichen Bereichen entwickeln und realisieren. Statt dafür Mitarbeiter zu beschäftigen, nehmen die Unternehmen Projektierungsleistungen seitens der Hersteller in Anspruch. Wachsende Beachtung findet bei der Netzwerkkonzeption die Einbindung aller Infrastruktur-Komponenten und die Visualisierung aller Bestandteile über entsprechende Software im Rahmen eines umfassenden Remote-Managements.
Leasing
Der neueste Spar-Trend: das Leasing von USV-Systemen. Die Unternehmen sehen darin die Möglichkeit, bei Systementscheidungen flexibel zu bleiben, zeitnah von neuen technischen Entwicklungen zu profitieren und die Belastung durch die Investition über einen längeren Zeitraum zu strecken.
Autor: Mark Deuringer, Sales Manager USV, Emerson Network Power