e-Business ist vom Modewort zu einem „Unwort“ mutiert. Untersuchungen und Presseberichten zu Folge stoppen mehr und mehr Unternehmen die bereits begonnenen e-Business-Projekte. Was führte eigentlich zu diesem Umschwung und wie wird es weitergehen in der SW-Entwicklung? In vielen Gesprächen mit IT-Leitern im vergangenen Jahr waren folgende Themen immer wieder Gegenstand der Diskussion:
– Die Anforderung an den IT-Leiter, e-Business-Projekte zu realisieren.
– Die daraus resultierende Notwendigkeit, sich mit modernen Methoden der SW-Entwicklung auseinander zu setzen.
– Die häufig monolithischen Strukturen der gewachsenen Applikationen.
– Der Mangel an qualifizierten Assembler-, Cobol-, PL1- oder RPG-Programmierern.
„Wir müssen ins Internet“
Vor noch nicht allzu langer Zeit gab es einen Werbespot mit der Aussage: „Wir müssen ins Internet!“ „Warum?“ „Das steht hier nicht…“. Diese Werbung charakterisiert am eindrucksvollsten den häufig gemachten Fehler von Unternehmen, sich Trends anzuschließen: „In sein“ zu wollen oder attraktiv für neue Mitarbeiter und vertrauenerweckend, weil zukunftsorientiert, für die Kunden.
Leider folgte hier recht häufig ein hektischer Aktivismus, der die notwendigen Vorüberlegungen vermissen ließ. Java wurde gleichgesetzt mit der Lösung aller in e-Business-Projekten entstehender Probleme. Dabei wurden im Wesentlichen drei Wege beschritten:
– Die Programmierer des Unternehmens wurden auf die Verwendung der Sprache Java umgeschult
– Externe Unternehmen wurden mit der Realisierung der Projekte beauftragt.
– Man entschied sich für eine vermeintlich passende Standardlösung.
Genau hier liegen eigentlich die Gründe für die Schwierigkeiten, die häufig bei diesen ersten Projekten auftraten. Entwickeln mit Java bedeutet für einen „klassischen“ Entwickler eben nicht nur, eine neue Sprache, deren „Vokabeln“ und Syntax zu lernen, sondern eine völlig neue Denkweise zu verinnerlichen. Oft aber wurde der Fehler begangen, dass mit herkömmlichen Analyse- und Entwicklungsmethoden eine objektorientierte Sprache genutzt wurde. Diese Vorgehensweise führte häufig wieder zu einem nicht wartbaren monolithischen Anwendungsmoloch, der genau jene Flexibilität vermissen lässt, die unbedingt für eine moderne Anwendungslogik vorhanden sein muss.
Bei der Realisierung durch externe Mitarbeiter wurde diese Problematik nur zum Teil umgangen. Externe Mitarbeiter bedürfen der Führung und Beratung durch eigene Mitarbeiter, da sie nicht über das Wissen der Zusammenhänge der firmeneigenen Applikation verfügen. Und hier mussten zwangsläufig Probleme entstehen. Die Denk- und Ausdrucksweise objektorientierter Programmierer unterscheidet sich einfach von der „klassischer“ Programmierer.
Für den Fall, dass man sich für den Einsatz einer Standardlösung entschieden hatte, musste man häufig feststellen, dass die in Folge entstehenden Kosten weitaus höher als die veranschlagten waren, oder – im schlimmsten Fall – das Produkt nicht den wirklichen Anforderungen entsprach.
Alle Methoden führten jedoch auf jeden Fall zu einem gemeinsamen Resultat: Die dem IT-Leiter unterstellten Mitarbeiter wurden durch die zusätzlichen, neuen Aufgaben belastet, standen ihm also nicht mehr zur Abwicklung des Tagesgeschäftes zur Verfügung. Oftmals entstand deshalb der Eindruck, dass e-Business-Projekte teuer und ineffizient sind und den „normalen“ Tagesbetrieb behindern.
Die Lösung des Dilemmas
Welche Lösungen bieten sich nun dem geplagten IT.Leiter aus dem Dilemma an? Einerseits muss er dem Wunsch und der Notwendigkeit nach e-Business-Lösungen gerecht werden, andererseits die Schwierigkeiten dieser Projekte in den Griff bekommen. Welcher Weg ist der richtige, um erfolgreich aus der gewachsenen Anwendungslandschaft in moderne, plattformunabhängige, hochflexible und wartungsfreundliche Software-Architekturen zu gelangen?
Individualität ist entscheidend
Die Antwort ist eigentlich recht einfach: Es gibt nicht den einen zu empfehlenden Weg hin zu modernen Software-Architekturen! Jede Firma, jede Applikation, jedes Entwickler-Team ist individuell. Und genauso individuell muss der Weg dieser Firma, dieser Applikation und dieser Entwickler sein, wenn es darum geht, die Paradigmen der bisherigen Entwicklungsarbeit zu verändern. Software-Entwicklung ist nicht uniformierbar, sie unterliegt nicht irgendwelchen Modeerscheinungen, sondern muss eine stetige Kontinuität in ihrer Weiterentwicklung aufweisen. Stillstand hat hier genauso fatale negative Folgen wie revolutionäre, abrupte Veränderungen, die nicht von allen im Team mitgetragen werden. Daher ist gerade bei dem Einstieg in neue Technologien die Individualität der Firma und die ihrer Mitarbeiter zu berücksichtigen, wenn man den Lösungsansatz für diese Firma skizziert.
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